IDC: Finanzkrise schlägt 2009 auf den deutschen IT-Markt durch

Nach Einschätzung von IDC wird die IT-Branche hierzulande in den ersten sechs Monaten des nächsten Jahres die Folgen der Wirtschaftskrise deutlich zu spüren bekommen. Während der Hardware-Absatz besonders leiden wird, bieten Modelle wie SaaS neue Chancen.

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Nach Einschätzung der Marktforscher von IDC wird die IT-Branche hierzulande spätestens in den ersten sechs Monaten des kommenden Jahres die Folgen der aktuellen Wirtschaftskrise deutlich zu spüren bekommen. "Der IT-Markt verliert spürbar an Dynamik, allerdings ist dies nicht vergleichbar mit der Situation nach dem Platzen der New-Economy-Blase Anfang des Jahrtausends", kommentiert Joachim Benner, Research Analyst bei IDC, die jüngsten Ergebnisse der Studie Der IT-Markt in Deutschland im Zeichen der Krise, 2007-2012 – Update 3. Quartal 2008.

Während die Analysten für den gesamten IT-Markt 2009 mit einem Wachstum von nur einem Prozent rechnen, werden besonders die Anbieter von Hardware unter der Rezession zu leiden haben. Denn IDC geht davon aus, dass die Unternehmen hierzulande ihre jährlichen IT-Ausgaben bis 2012 nur noch um 3,3 Prozent steigern werden – zuletzt lag die Prognose noch bei 4,3 Prozent. Die verlängerten Investitionszyklen gehen primär zu Lasten der Hardware – hier rechnen die Analysten nur noch mit einem jährlichen Plus von 0,2 Prozent.

Für die Software-Branche zumindest sieht Benner Licht und Schatten in der Krise. Trotz der allgemeinen Zurückhaltung der Unternehmen bei Neuanschaffungen werde in Teilbereichen weiter investiert. So ist IDC überzeugt, dass Infrastruktur-Software in Projekten zur Zentralisierung, Konsolidierung und der Virtualisierung weiterhin gefragt bleibt. Auch neue Geschäftsmodelle wie Software as a Service (SaaS), die flexiblere Nutzung und Abrechnung von Applikationen erlauben, könnten von der Krise sogar profitieren – genauso wie IT-Dienstleister, die ihren Kunden Komplettpakete zu flexibleren Konditionen anbieten. Die Ausgaben für Software werden nach Einschätzung von Benner daher – anders als beispielsweise in den USA – auch in Zukunft weiterhin um rund fünf Prozent jährlich zulegen, die für IT-Services um etwa 4,7 Prozent.

Nachhaltig positive Impulse für den IT-Markt durch Konjunkturprogramme seien jedoch frühestens 2011 zu erwarten. "Von den steigenden öffentlichen Ausgaben werden mittelfristig aber auch die Investitionen in IT der öffentlichen Haushalte profitieren. Der IT-Markt erhält von dieser Seite einen Stimulus", gibt sich der IDC-Analyst optimistisch. (map)