IDF: Montecito soll Superrechner-Krone in die USA zurückholen

Mit dem Montecito, einem Dual-Core-Chip des Typs Itanium, führte Intel erstmals eine CPU mit zwei internen Prozessorkernen vor.

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Von
  • Erich Bonnert

Multi-Core-Technologie für den Nationalstolz: Mit dem Montecito, einem Dual-Core-Chip des 64-Bit-Typs Itanium, führte Intel erstmals eine CPU mit zwei internen Prozessorkernen vor. Der Chip besteht aus 1,72 Milliarden Transistoren, von denen ein gut Teil für die Cache-Ausstattung von 24 MByte verwandt wird; insgesamt hat der Montecito zwei Mal 12 MByte L3- und zweimal 1 MByte L2-Cache.

Server-Hersteller SGI integriert vier solcher Boliden in Grundmodelle seiner Altix-Superrechner, die unter anderem von der US-Raumfahrtbehörde NASA für Wettervorhersagen genutzt werden. Die NASA baut derzeit an einer gewaltigen Superrechner-Installation von 10.240 Itanium-Knoten, der mit einer Leistung von 60 Teraflops den derzeitigen Spitzenreiter -- den japanischen Earth Simulator, der von NEC gebaut wurde -- um mindestens 50 Prozent überflügeln soll. Vom 1,5- bis 2fachen der bisherigen Höchstleistung gehen die NASA-Experten beim Erreichen des Vollausbaus in wenigen Monaten aus. Da legte Intels Vizechef Paul Otellini noch einen drauf: "Damit die Spitze endlich wieder in amerikanischer Hand ist."

Mit nur rund 100 Watt maximalem Energieverbrauch liegt Intels Dual-Core-Itanium-Prozessor übrigens deutlich unter den 130 Watt seines Single-Core-Vorläufers. Neben dem neuen 90-nm-Herstellungsprozess hilft hierbei dem Mitte nächsten Jahres erwarteten Prozessor eine Technik namens Foxton,die den Strombedarf von Applikationen überprüft und Takt und Spannung entsprechend dem Bedarf dynamisch ändert (demand base switching).

Die Integer-Performance des Montecito soll gut doppelt so hoch sein wie die des aktuellen Itanium 2. Der eigentliche Kern ist im Wesentlichen gleich geblieben, nur beherrscht er jetzt vierfaches simultanes Multithreading, das insbesondere die Wartezeiten auf den Speicher überbrücken kann. Außerdem unterstützt der Prozessor eine Virtualisierung namens Silvervale, mit der sich mehrere Betriebssysteme gleichzeitig auf einem System betreiben lassen. Befehlserweiterungen wie SSE2, SSE3 oder SSE4 kennt Montecito indes noch nicht.

Zum Intel Developer Forum USA Fall 2004 siehe auch:

(Erich Bonnert) / (jk)