IEA: Elektroauto-Markt leidet weniger unter der Coronakrise als Verbrenner

Während der Automarkt im Allgemeinen dieses Jahr schrumpfen wird, werden nach Prognosen der Internationalen Energieagentur so viele E-Autos verkauft wie 2019.

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IEA: Elektroauto-Markt leidet weniger unter der Coronakrise als Verbrenner

Ein Elektro-Daimler steht zum Soundabmischen im Tonstudio.

(Bild: VDA)

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In diesem Jahr werden laut einer Studie weltweit voraussichtlich etwa 2,1 Millionen Elektroautos verkauft, so viele wie im vergangenen Jahr. Der weltweite Absatz an allen Pkw-Typen werde hingegen basierend auf Zahlen von Januar bis April 2020 um 15 Prozent zurückgehen, meint die Internationale Energieagentur (IEA) der OECD.

Falls die Prognose einträfe, würde das Segment der Elektroautos 3 Prozent an den weltweit verkauften Neuwagen ausmachen; das sei ein Rekordwert, teilt die IEA mit. Auf den Straßen wären dann insgesamt 10 Millionen Elektroautos unterwegs.

In den vergangenen zehn Jahren sei der Verkauf von E-Neuwagen jährlich um mindestens 30 Prozent gewachsen. 2019 allerdings habe das Wachstum lediglich 6 Prozent betragen, da sich in China die Regeln geändert hätten und der Pkw-Absatz in wichtigen Märkten geschrumpft sei. Elektroautos hätten dennoch mit 2,6 Prozent den bis dahin höchstens Anteil am globalen Automarkt erreicht.

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In China wurde trotz der verschlechterten Bedingungen 2019 mit mehr als einer Million weltweit die Hälfte aller Elektroautos verkauft. Der europäische Markt kam laut IEA auf 561.000 E-Autos, die USA auf 327.000. Diese werden an 7,3 Millionen Ladestationen geladen, davon sind etwa 800.000 öffentlich.

Bestand an Elektroautos (in Millionen) von 2010 bis 2019.

(Bild: IEA)

Die IEA räumt Unwägbarkeiten ein, die sich durch eine mögliche zweite Corona-Pandemiewelle und eine langsamer als erwartete Erholung der Wirtschaft ergeben könnten. Letztlich hänge vieles davon ab, wie die Regierungen auf die Pandemie reagieren und die Verbraucher aus der Krise hervorgehen.

Weiter geht die IEA davon aus, dass die Batteriekapazitäten für Elektroautos weiter zunehmen werden. Bis 2030 kämen eine durchschnittliche Reichweite von bis zu 400 km in Betracht beziehungsweise Kapazitäten von 80 kWh. Würden derzeit jährlich Batterien mit insgesamt 170 GWh produziert, könnten es 2030 – je nach Nachfrage – bis zu 3 TWh sein.

Dabei geht die IEA von weltweit 250 Millionen Elektrofahrzeugen aus, die 4 Prozent des gesamten Strombedarfs ausmachen würden; gegenwärtig verbrauchten Elektroautos 0,3 Prozent des Stroms.

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(Bild: heise Autos)

Das Konjunkturpaket der Bundesregierung sieht eine erhöhte Kaufprämie für Elektroautos vor, aber keine Förderung für Autos mit Verbrennern. Auch in Frankreich oder Griechenland wird die Prämie für E-Autos erhöht. Die Marktforscher von EY hatten kürzlich festgestellt, dass der Gesamtgewinn der 17 größten Autokonzerne der Welt im ersten Quartal um 58 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro geschrumpft ist.

(anw)