Programmiersprachen: Python verteidigt Platz 1, TypeScript gewinnt an Bedeutung

Arbeitgeber suchen zunehmend nach TypeScript-Programmierern, zeigt das aktuelle Programmiersprachen-Ranking von IEEE Spectrum.

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Python

(Bild: Michael Schwarzenberger, gemeinfrei (Creative Commons CC0))

Lesezeit: 3 Min.
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Das elfte Programmiersprachen-Ranking von IEEE Spectrum ist erschienen. Die jährliche Studie verwendet unterschiedliche Metriken, um drei Meta-Rankings zu erstellen: in den Kategorien "Spectrum", "Trending" und "Jobs". Dabei zeigt sich, dass Python in den ersten beiden Kategorien unangefochten an erster Stelle steht. Bei den Jobs erscheint Python jedoch nur auf dem zweiten Platz hinter SQL, während TypeScript einen Sprung nach oben macht.

In dem Ranking "Spectrum", das sich an Profilen eines typischen IEEE-Mitglieds (Institute of Electrical and Electronics Engineers) orientiert, steht Python erneut mit großem Abstand an erster Stelle. Das "Trending"-Ranking, das aktuell beliebte Programmiersprachen ermittelt, entscheidet Python ebenfalls für sich. Dort ist jedoch die in beiden Kategorien zweitplatzierte Sprache Java dichter auf Pythons Fersen als in "Spectrum". An dritter Stelle ist jeweils JavaScript zu finden.

Gründe für die Popularität von Python sehen die Studienmacher unter anderem darin, dass die Programmiersprache für Künstliche Intelligenz – mithilfe vieler beliebter Bibliotheken – und im Bildungssektor häufig zum Einsatz kommt.

Im "Jobs"-Ranking schafft es Python jedoch wie im letzten Jahr nur auf Platz 2 hinter SQL, wenn auch nur mit knappem Abstand. Java findet sich hier auf dem dritten Platz ein. Den Vorsprung der Datenbanksprache SQL im beruflichen Bereich sieht IEEE Spectrum in Cloud-basierten Systemarchitekturen begründet, bei denen Datenbanken eine entscheidende Rolle spielen.

Die Top 20 im IEEE-Spectrum-Ranking 2024 im Meta-Ranking "Jobs" werden von SQL angeführt.

(Bild: IEEE Spectrum)

Im vergangenen Jahr befand sich TypeScript in der "Jobs"-Kategorie noch auf dem elften Platz. In diesem Jahr steigt das Superset von JavaScript in allen Kategorien nach oben, am bemerkenswertesten auf den vierten "Jobs"-Platz. Diesem Ranking liegen Websites mit Jobangeboten zugrunde – Arbeitgeber suchen also zunehmend nach Entwicklerinnen und Entwicklern, die Erfahrung mit TypeScript mitbringen.

Die auf Speichersicherheit ausgelegte Sprache Rust gehört ebenfalls zu den diesjährigen Aufsteigern. Im Job-Umfeld spielt die Sprache demnach zwar weiterhin eine untergeordnete Rolle auf Platz 24, landet jedoch im "Spectrum"-Ranking auf dem elften und im "Trending"-Ranking auf dem zehnten Platz.

Die Dinosaurier unter den Programmiersprachen in dieser Studie – Fortran (Erscheinungsjahr 1957) und Cobol (Erscheinungsjahr 1959) – sind im IEEE-Spectrum-Ranking nach wie vor vertreten, denn Arbeitgeber suchen nach Entwicklerinnen und Entwicklern mit diesen Kenntnissen. Für Fortran sei das insbesondere eine spezialisierte Gruppe von Personen, die sich auch mit Teilchenphysik (high-energy physics) auskennen. Für Cobol sei das Feld etwas breiter gefasst, da viele Regierungs- und Finanzsysteme weiterhin jahrzehntealte Infrastruktur verwenden.

Das Fachmagazin Spectrum des US-basierten technischen Berufsverbands Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) erstellt seit 2014 einmal jährlich ein Programmiersprachen-Ranking. Es betrachtet derzeit 63 Programmiersprachen auf Basis von acht manuell ausgewerteten Datenquellen: Google, Stack Overflow, IEEE Xplore Digital Library, IEEE Job Site, CareerBuilder, GitHub, Trinity College Dublin Library und Discord. Genaueres zur Methodik lässt sich der IEEE-Spectrum-Website entnehmen. Die Datenerhebung für das diesjährige Ranking fand von Juli bis August 2024 statt.

Ein Blogeintrag mitsamt interaktiver Grafik bietet weitere Informationen zur aktuellen Studie.

(mai)