IT-Arbeitsmarkt: Gute Chancen für Freelancer

Die führenden Vermittler von IT-Fachleuten rechnen mit einem kräftigen Umsatzwachstum. Ende 2020 gab es laut Bitkom 86.000 offene Stellen für IT-Fachleute.

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(Bild: ASDF_MEDIA/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Dorothee Wiegand

In sogenannten Marktsegmentstudien beleuchtet die Unternehmensberatung Lünendonk & Hossenfelder die Entwicklung in diversen Servicebranchen. "Der Markt für Rekrutierung, Vermittlung und Steuerung von IT-Freelancern in Deutschland" lautet der etwas sperrige Titel einer Studie, die einmal pro Jahr das Geschäftsfeld der Vermittler von IT-Fachpersonal betrachtet.

Im Jahr 2020 erwirtschafteten die zehn umsatzstärksten Anbieter in diesem Bereich laut der Studie zusammen einen Umsatz von 2,1 Milliarden Euro. Die Umsätze liegen damit 147 Millionen unter denen von 2019 – das entspricht einem Rückgang von 6,5 Prozent. Für das laufende Jahr sind die Vermittler dennoch optimistisch: Die Top Ten der Branche rechnen laut Studie für 2021 mit einem Umsatzwachstum von knapp 12 Prozent.

2019 berichtete der Digitalverband Bitkom die bis dahin höchste Zahl an offenen Stellen für IT-Fachkräfte: 124.000 Experten fehlten demnach gegen Ende des Jahres. Aufgrund der Coronapandemie ging die Zahl anschließend zwar zurück, ist aber immer noch hoch. So ermittelte der Bitkom Ende 2020 quer durch alle Branchen 86.000 offene Stellen für IT-Fachleute; das ist der zweithöchste Wert seit der ersten Bitkom-Umfrage dieser Art im Jahr 2011.

Fast drei Viertel der IT-Freelancer arbeiteten 2020 nicht im Unternehmen, sondern von daheim oder mobil an Projekten.

(Bild: dpa , Finn Winkler)

Bis eine offene Stelle mit einer IT-Fachkraft besetzt werden kann, dauert es im Schnitt 180 Tage. Als Alternative zur Festanstellung ziehen Arbeitgeber daher häufig die Beschäftigung von IT-Freelancern in Betracht. Neun Monate dauern Projekte im Schnitt, so die aktuelle Lünendonk-Studie. Das durchschnittliche Projektvolumen liegt bei 94.000 Euro.

Deutlich gestiegen ist auch bei Freelancern der Anteil an remote, also aus der Ferne geleisteter Arbeit. So lag 2018 der Anteil der Projekte, bei denen der Arbeitgeber eine Remote-Tätigkeit erlaubt, bei 31 Prozent. 2019 stieg dieser Wert auf 51 Prozent und 2020 lag er bei 73 Prozent.

Auf Platz eins der besonders gefragten Kenntnisse steht laut Studie die Softwareentwicklung, gefolgt von Cloudtechnik und IT-Sicherheit. Die nächsten Plätze belegen: SAP-Kenntnisse (unter anderem S/4HANA), Frontend und UX-Design, Qualitätsmanagement und Testing, Projektmanagement, Organisationsberatung. Unter den Softwareentwicklern sind laut Studie insbesondere IT-Freelancer mit Java-, JavaScript-, Python-, C#-, PHP- und C++-Kenntnissen stark gefragt.

Bei der Vergütung lagen Tätigkeiten in den Bereichen SAP-Beratung und Business Consulting ganz vorn: Für Fachkräfte mit Kenntnissen in diesen Bereichen erzielten die Vermittler durchweg Stundensätze über 90 Euro. Knapp dahinter folgen spezialisierte Tätigkeiten in den Bereichen IT-Sicherheit, KI, Big Data und Cloud-Services. Gegenüber den Stundensätzen aus dem Jahr 2018 sind vor allem die für Expertinnen und Experten in Künstlicher Intelligenz, Organisationsberatung und Projektmanagement gestiegen.

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(dwi)