IT-Branche: Deutschland unter EU-Durchschnitt (update)

Die Zuwachsraten der deutschen IT-Wirtschaft blieben 1999 um drei Prozentpunkte hinter dem EU-Durchschnitt zurück.

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Von
  • Andreas Stiller

Die Zuwachsraten der deutschen IT-Wirtschaft blieben 1999 mit 9,6 Prozent um rund drei Prozentpunkte hinter dem EU-Durchschnitt zurück, gab der Präsident des Dachverbandes BITKOM, Volker Jung, am Mittwoch im Vorfeld der CeBIT bekannt. Die Branche in Deutschland erzielte 1999 einen Gesamtumsatz von 214,6 Milliarden Mark. Hauptrenner waren Mobilkommunikation (+34 Prozent) und Internet-Dienste (+37 Prozent). Für dieses Jahr werden in etwa gleiche Zuwächse auf insgesamt 234,8 Milliarden Mark erwartet. Für 2003 prognostiziert Jung, die 300-Millarden-Mark-Schwelle zu erreichen.

Zuvor hatte BITKOM schon das westeuropäische Wachstum mit 12 Prozent beziffert. Das letzte Quartal sei besonders schwierig gewesen, weil zahlreiche Kunden wegen des Datumswechsels ihre IT-Budgets eingefroren hätten, begründete Jung den Dämpfer. Ohne den Y2k-Effekt hätte man problemlos den zweistelligen Bereich erreicht. Wieso sich dieses Problem allerdings in Deutschland stärker bemerkbar machen sollte, als in anderen EU-Ländern, ließen die Lobbyisten der BITKOM offen.

Probleme gebe es in der Branche insbesonderen beim Nachwuchs, meinte Jung. Allein in Deutschland seien derzeit 75.000 Arbeitsplätze unbesetzt. Jung forderte vor allem die Bundesregierung zum Handeln auf. Mittelfristig soll eine Verbesserung der Ausbildung und flächendeckendem Einsatz neuer Medien in Schulen Abhilfe schaffen. Als kurzfristige Lösung sollte die Regierung hochqualifizierten Arbeitskräfte aus Nicht-EU-Ländern Arbeitserlaubnisse erteilen.

Weiterhin fordert Jung, staatliche und rechtliche Hürden abzubauen. Rundfunkgebühren für Internet und Copyright- sowie Entsorgungsabgaben für ITK-Geräte sollten vom Tisch. (Andreas Stiller) (tig)