IT-Dienstleister Atos: Einigung über Standortschließung in Frankfurt

Atos kann nach den Verhandlungen mit Arbeitnehmervertretern seinen Standort Frankfurt-Hahnstraße wie geplant dichtmachen. Allerdings soll zumindest ein Teil der Mitarbeiter weiterbeschäftigt werden.

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Der IT-Dienstleister Atos hat sich bei den Verhandlungen über die Schließung des Standorts Frankfurt-Hahnstraße mit den Arbeitnehmervertretern einigen können: Wie das Unternehmen mitteilte, soll der Standort im dritten Quartal geschlossen werden – allerdings sollen 80 der 300 Mitarbeiter in anderen Atos-Betrieben Beschäftigung finden.

Proteste gegen Job-Verlust bei Atos.

(Bild: IG Metall)

Rund 150 der betroffenen Mitarbeiter haben laut Unternehmensangaben ein Ausstiegsangebot angenommen oder sind in eine Transfergesellschaft gewechselt. Ein Unternehmenssprecher erklärte: "Mit diesem Ergebnis werden wir die Zahl betriebsbedingter Kündigungen auf ein Mindestmaß beschränken können. Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der AIT Frankfurt Hahnstraße, die wir wettbewerbsfähig am Markt einsetzen können, bieten wir weiterhin eine Perspektive bei Atos."

Im März des Jahres wurde bekannt, dass Atos seinen Standort Frankfurt-Hahnstraße mit 300 Mitarbeitern wegen "lokaler Überkapazitäten" schließen will. Ursprünglich sollten alle 300 Stellen entfallen, eine Weiterbeschäftigung der Angestellten war offenbar nicht geplant. Die Arbeitnehmer setzten sich mit Protestaktionen dagegen zur Wehr.

Wenig später gelangte ein mutmaßlich internes Memorandum an die Öffentlichkeit, demzufolge die Schließung nur ein Vorbote weiterer Einschnitte in deutschen Standorten sei. Unter anderem war darin die Rede von Jobauslagerungen in "Low Cost Competence Center" – Atos wollte zu dem Papier keine Stellung nehmen, beharrte jedoch darauf, dass den anderen deutschen Standorten des Unternehmens keine Gefahr drohe. Laut eigenen Angaben betreibt das Unternehmen in Deutschland knapp 50 Standorte mit rund 10.000 Mitarbeitern. Atos ist demnach der zweitgrößte IT-Dienstleister in Europa, weltweit arbeiten über 76.000 Leute für das Unternehmen. (axk)