IT-Dienstleister Bechtle setzt in der Flaute auf öffentliche Auftraggeber

"Die Konjunkturprogramme der Bundesregierung sind beschlossen, und wir erwarten daraus auch für den IT-Markt spürbare Nachfrageimpulse", meinte der Firmenchef. Um einen Stellenabbau werde Bechtle aber nicht herumkommen.

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  • dpa

Bechtle will das Geschäft mit öffentlichen Auftraggebern ausbauen und so glimpflich durch die Wirtschaftskrise kommen. "Die Konjunkturprogramme der Bundesregierung sind beschlossen, und wir erwarten daraus auch für den IT-Markt spürbare Nachfrageimpulse", sagte Thomas Olemotz, Chef des IT-Dienstleister, auf der Bechtle-Hauptversammlung. Erst im März hatte das Unternehmen mit Sitz in Neckarsulm einen Großauftrag der Bundeswehr erhalten und beliefert die Streitkräfte nun mit Computern, Zubehör und dem passenden Service.

Um einen Stellenabbau wird Bechtle laut Olemotz aber nicht herumkommen: "Zum Ende des zweiten Quartals gehen wir für den Konzern von einem reduzierten Personalbestand aus, der in etwa wieder dem zum Jahresende 2008 entsprechen wird." Das würde binnen dreier Monate eine Reduzierung von 4444 auf rund 4400 Beschäftigte bedeuten. Gut 100 Mitarbeiter mussten das Unternehmen bereits verlassen, teils auch durch Kündigungen. Dem stehen Neueinstellungen unter anderem im Geschäft mit den öffentlichen Auftraggebern gegenüber. "Wir haben noch 100 offene Stellen", so eine Sprecherin auf Nachfrage.

Im ersten Quartal 2009 schrumpfte der Umsatz des Unternehmens um fünf Prozent auf 319 Millionen Euro. Der Überschuss halbierte sich auf 4,3 Millionen Euro. Der Unternehmenschef rechnet weiterhin damit, das laufende Jahr deutlich unter den Rekordwerten aus 2008 abzuschließen. "Wir gehen auf der Grundlage aller wichtigen Konjunkturindikatoren zum derzeitigen Zeitpunkt von keiner wesentlichen Verbesserung der Wirtschaftslage in den kommenden Monaten aus", sagte Olemotz. Bechtle werde aber profitabel bleiben.

Das Sparprogramm, zu dem unter anderem die Stellenstreichungen gehören, will der Unternehmenschef vorerst nicht aufstocken. "Wir können zum gegenwärtigen Zeitpunkt aber auch nicht ausschließen, dass im Falle einer Verschärfung der konjunkturellen Parameter im Jahresverlauf weitergehende Maßnahmen notwendig werden könnten." (dpa) / (jk)