IT-Forum ohne US-Promis

Trotz Zusage blieben viele US-Top-Manager dem European IT-Forum in Monaco fern, auf dem man die Zukunft der mobilen Telefonie diskutierte.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Detlef Borchers
  • Christian Rabanus

Das European IT-Forum der International Data Corporation (IDC) in Monaco widmet sich in diesem Jahr der Leitfrage, ob Europa die Vereinigten Staaten im E-Business überholt. An einer Antwort auf diese Fragen scheinen zumindest einige der geladenen Amerikaner nicht interessiert zu sein. Angekündigte Redner wie Jeff Bezos von Amazon tauchten nicht auf, Steve Jobs von Apple zog es nur nach Paris, Stewart Nelson von Novell ließ sich durch einen Marketing-Mann vertreten. Die Krönung lieferte Steve Ballmer von Microsoft, der als Audiodatei ins Forum kopiert wurde. Eine Video-Konferenz nach Seattle funktionierte ebenso wenig wie der Versuch, die Powerpoint-Präsentation des Microsoft-Chefs über das Internet zu übertragen. Zusätzlich wurde Ballmers Audio-Einspielung von einem deutlich hörbaren Telefonat überlagert, das andere Geschäftsleute führten: Willkommen in der Zukunft der visual.NET-Services!

Thematisch stand am zweiten Tag der Konferenz die mobile Telefonie der dritten Generation im Mittelpunkt, von der sich Hersteller und Serviceanbieter riesige Geschäfte erwarten. IDC veröffentlichte Schätzungen, nach denen gegenwärtig rund 29 Millionen US-Dollar jährlich mit Transaktionen über das Mobil-Telefon umgesetzt werden. Im Jahre 2004 sollen es bereits 30 Milliarden US-Dollar sein. Ähnlich sieht die Prognose bei den Stückzahlen aus: Momentan geht IDC weltweit von 99 Millionen WAP-Telefonen aus. Im Jahre 2003 soll die Millarden-Grenze durchbrochen werden und 2004, wenn die grafisch voll ausgebauten UMTS-Geräte kommen, werden nach Einschätzung der IDC rund 1,4 Milliarden Handys piepen und Business treiben.

Bleibt zu hoffen, dass dann auch die Umgebung darauf eingestellt ist. Das funkelnagelneue Grimaldi-Kongresszentrum in Monaco erwies sich jedenfalls als guter Wellendämmer. So wurden die telefonierenden Top-Manager nach draußen getrieben und konnten kurz den Spätsommer an der Mittelmeerküste geniessen. (Detlef Borchers) (chr)