IT-Gehälter: Gender-Pay-Gap und West-Ost-Gefälle noch immer bestimmende Faktoren

Bei 52.000 Euro liegt laut dem aktuellen Gehaltsreport von Stepstone das Bruttomediangehalt in IT-Berufen. Faktoren beeinflussen das Salär aber erheblich.

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Mediziner gehören zu den Spitzenverdienern in Deutschland.

(Bild: tingsriton chairat/Shutterstock.com)

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IT-Fachkräfte stehen im Branchenvergleich gut da.

(Bild: Stepstone Gehaltsreport 2023)

Der jüngste Gehaltsreport der Recruiting-Plattform Stepstone bestätigt bekannte Vorurteile: Ärztinnen und Ärzte verdienen in Deutschland weiterhin am besten. Mit einem Bruttomediangehalt von 93.800 Euro bekommen Mediziner mehr als doppelt so viel wie der Durchschnitt. Mit einem Zentralwert für das Jahressalär von 52.045 Euro müssen sich IT-Fachkräfte keineswegs verstecken, auch wenn im Ranking der Berufsgruppen die Unternehmensberatung mit fast 54.000 Euro und Ingenieurinnen und Ingenieure mit 52.600 Euro mehr verdienen. Abhängig von Bildung, Personalverantwortung, Wohnort und Geschlecht gibt es einige Euros mehr oder weniger.

Statistik-Exkurs

Der von Stepstone eingesetzte Median bedeutet, dass je die Hälfte der erhobenen Daten kleiner oder größer ausfallen. Es gibt also exakt gleich viele Einkommen, die niedriger und höher als das angeführte Median-Gehalt liegen. Der Median gilt als besserer Orientierungsgröße für Gehaltsverhandlungen, da er im Vergleich zum Durchschnitt weniger stark von Ausreißern beeinflusst wird. Das Bruttodurchschnittsgehalt in der IT fällt mit 58.851 Euro beispielsweise gut 6000 Euro höher aus.

Der Stepstone-Report macht das Ost-West-Gefälle auch in IT-Berufen deutlich.

(Bild: Stepstone Gehaltsreport 2023)

Der Report macht in weiteren Auswertungen einmal mehr transparent, wie Geschlecht, Studienabschluss, Personalverantwortung, Unternehmensgröße und Wohnort das Salär beeinflussen. Das Gender-Pay-Gap in der Berufsgruppe IT beträgt beispielsweise 7,88 Prozent: Das Bruttomediangehalt von Frauen (48.539 Euro) liegt rund 4000 Euro unter dem der Männer (52.691 Euro). Noch stärker prägt allerdings der Wohnort das Gehalt. Das Ost-West-Gefälle (Grafik 2) ist enorm. Menschen in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Hamburg verdienen jedenfalls gut zwanzig Prozent (in der Spitze über dreißig Prozent) mehr als in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg & Co.

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Erwartungsgemäß üben Unternehmensgröße und Personalverantwortung gleichfalls einen starken Einfluss auf die Gehaltshöhe aus. Für Konzernbeschäftigte unter den IT-Fachleuten nennt der Report beispielsweise 62.410 Euro, während Mitarbeiter in Kleinunternehmen sich mit 43.587 Euro begnügen. Menschen mit Personalverantwortung (Bruttomediangehalt: 65.192 Euro) nehmen wiederum 15.000 Euro mehr mit nach Hause als Kollegen ohne. Differenziert nach Aufgabengebiet sind es Projektmanagerinnen und -manager, die mit fast 64.000 Euro das höchste Salär erzielen. Mit gebührendem Abstand folgen IT-Consultants mit 55.600 Euro und Developer mit knapp 52.300 Euro.

Wenig überraschend: Am besten verdient das Projekt-Management in Großunternehmen.

(Bild: Stepstone Gehaltsreport 2023)

Laut Stepstone hat die Plattform für den Gehaltsreport 561.761 Vergütungsdaten über alle Berufsgruppen ausgewertet, die im Zeitraum Januar 2021 bis November 2022 erhoben wurden. Die Daten beziehen sich auf das Bruttojahresgehalt inklusive Boni, Provisionen, Prämien und ähnlichem. Sämtliche Auswertungen basieren auf Gehaltsinformationen von Vollzeitbeschäftigten. Der vollständige Report ist bei Stepstone gegen Abgabe der persönlichen Daten herunterladbar.

(jvo)