IT-Verband: Finanzkrise und Bildungssystem schwächen IT-Arbeitsmarkt

In diesem Jahr werden in der IT-Branche nach Angaben des Verbands Bitkom voraussichtlich unterm Strich 3000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Ob der Arbeitsplatzaufbau 2009 fortgesetzt werden kann, sei fraglich.

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Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien geht davon aus, dass in diesem Jahr die Zahl der Beschäftigten bei Anbietern von Informationstechnik und Telekommunikation trotz abflauender Konjunktur um 3000 auf 829.000 wachsen wird. Im kommenden Jahr werde es nur neue Arbeitsplätze geben, wenn die Finanzmarktkrise schnell bewältigt werde und "das Bildungssystem auf Vordermann gebracht wird", sagte Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer laut einer Mitteilung. Derzeit seien aber die konjunkturellen Turbulenzen auf dem IT-Arbeitsmarkt nicht zu spüren. Weite Teile der Branche litten sogar weiterhin unter einem Mangel an gut ausgebildeten IT-Experten.

Für das Jahr 2007 meldet der Verband ein Plus von 13.000 Arbeitsplätzen. Er hatte ursprünglich mit einem Zuwachs von 3000 Stellen gerechnet. Allein Softwarehäuser und IT-Dienstleister haben demnach seit 2001 allein rund 100.000 zusätzliche Stellen geschaffen. In diesem Jahr schaffe laut einer Bitkom-Umfrage gut die Hälfte der Unternehmen zusätzliche Arbeitsplätze. Ein Drittel werde die Zahl der Beschäftigten voraussichtlich stabil halten, und 16 Prozent müssen Stellen streichen.

In der Informationstechnik werden laut Bitkom in diesem Jahr 16.000 neue Beschäftigte eingestellt, während bei den Herstellern von Kommunikationstechnik und den Anbietern von TK-Diensten rund 13.000 Arbeitsplätze verlorengehen. "Die klassische Nachrichtentechnik wird durch Internettechnologien und Anwendungen auf Software-Basis abgelöst, die weitaus weniger arbeitsintensiv sind", erläutert der Bitkom-Präsident. (anw)