IT fürs Krankenhaus: Forschungslabor für den Krankenhausalltag
Der US-Gesundheitskonzern Kaiser Permanente betreibt in Kalifornien ein vollausgestattetes Testspital, um neuartige Informationssysteme und andere Hardware zu prüfen.
37 Krankenhäuser betreibt Kaiser Permanente in den gesamten USA – und beschäftigt dort über 160.000 Angestellte. Im kalifornischen San Leandro hat der Gesundheitskonzern ein vollausgestattetes Testspital eingerichtet, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe, um unter anderem neue IT-Systeme und den praktischen Alltag des Gesundheitspersonals überprüfen zu können.
Die meisten Untersuchungen am sogenannten Garfield Innovation Center (GIC) drehen sich um neue Technik, die Kaiser Permanente erprobt, sagt Sean Chai, Direktor für Innovation und Technologie bei dem Gesundheitskonzern. Dramatische Verbesserungen seien auch in Bereichen möglich, die zunächst wenig "sexy" wirkten – etwa in der Logistik. Das knapp 3500 Quadratmeter große Zentrum ist einzigartig in den Vereinigten Staaten. Es enthält genaue Nachbildungen von Krankenzimmern inklusive realitätsnaher Patientendaten, die sich auf Rechnern am Bettrand befinden. Ein Operationssaal mit Instrumenten, die tatsächlich eingesetzt werden können, ist ebenso vorhanden wie eine Intensivstation mit Kunststoffdummys in einem Inkubator.
Chai zufolge kommen einige der Vorschläge, was hier getestet werden könnte, aus bereits publizierten Studien. Außerdem existiert ein Team aus Sozialwissenschaftlern, vom Lager bis zur Chirurgieabteilung alle Bereiche der Kaiser-Krankenhäuser durchgehen, um auf Probleme am Arbeitsplatz zu stoßen. Oft seien die Firmen überrascht, wenn sie ihre Innenraum-Navigationssysteme oder interaktiven Patientendatenbanken gleich im GIC installieren müssten, sagt Chai. Ob dann gekauft wird, hängt von Versuchsreihen ab, die hier vorgenommen werden. Geschaut wird beispielsweise, ob sich tatsächlich Zeitersparnisse ergeben und Bewegungsabläufe vereinfacht werden.
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(bsc)