ITnT im Zeichen der Festnetz-Substitution

Im Jahr 2006 wurden in Österreich zwei Drittel aller Gesprächsminuten über Handys abgewickelt, und auch die Breitbandzugänge verlagern sich zunehmend in die Mobilfunknetze.

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Zum dritten Mal wurde am heutigen Dienstag in Wien die ITnT eröffnet. Die "Fachmesse für Informationstechnologie und Telekommunikation" läuft bis zum 1. Februar, die Veranstalter rechnen mit 17.000 Besuchern, nach 15.617 im Vorjahr. Die Zahl der Aussteller ist von 293 auf 389 gestiegen. Im Telekommunikationsbereich steht die Business-Messe ganz im Zeichen der Substitution von Festnetzanschlüssen durch Mobilfunk.

2006 wurden in Österreich zwei Drittel aller Gesprächsminuten über Mobilnetze abgewickelt, nur noch ein Drittel blieb dem Festnetz. Auch die Zahl der Festnetzanschlüsse sinkt seit Jahren. Nun verlagern sich auch die Breitbandzugänge in die Mobilnetze. "Die Mehrheit der Internetanschlüsse, die derzeit verkauft werden, ist mobil", sagte Georg Mündl, Verkaufsleiter von T-Mobile Austria auf der iTnT, "wer hätte das vor einem Jahr gedacht". Im Dezember 2006 konnten laut Mündl die österreichischen Mobilfunker 35.000 Datenverträge verkaufen – und damit mehr, als die DSL- und Kabelbetreiber.

Die Unternehmensberater von Arthur D. Little schätzen, dass 2006 insgesamt 195.000 UMTS/HSDPA-Anschlüsse eingerichtet wurden, knapp gefolgt von DSL (190.000, davon 105.000 durch Telekom Austria), Kabel (90.000) und sonstigen Zugangstechnologien (rund 5.000 verteilt auf WiMAX, Glasfaser, WLAN, Sat). Insgesamt bestanden demnach zum Jahreswechsel rund 875.000 DS-Lines (davon 570.000 Telekom Austria), 565.000 Kabel-Breitbandanschlüsse, 300.000 3G-Datenverträge und 30.000 sonstige Breitbandzugänge.

Um mehr Heavy-Daten-User als Kunden zu gewinnen, hat T-Mobile (Halle B) zur iT'n'T den Tarif Mobile Internet Flat gestartet. Für monatlich 79 Euro dürfen damit 5 GByte übertragen werden, Mehrverbrauch kostet 10 Cent pro MByte. One (Halle B) bietet im Tarif Unlimited mit 10 GByte die doppelte Datenmenge für 75 Euro, zusätzliche Megabytes kosten jedoch 20 Cent. Allerdings kann T-Mobile derzeit die bessere HSDPA-Netzabdeckung vorweisen und gibt an, jeden Ort über 4.000 Einwohner zu erreichen. (Daniel AJ Sokolov) / (pmz)