IXUS 240 HS und 510 HS im WLAN-Check

Die ersten IXUS-Modelle mit WLAN: Auch Canon setzt auf drahtlose Kommunikation. Wie sinnvoll und praktisch die WLAN-Funktionen der IXUS 240 HS und IXUS 510 HS sind, lesen Sie hier.

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Inhaltsverzeichnis

Über die Funk-Antenne in der Bilderansicht gelangt man ins WLAN-Menü.

(Bild: Heise Zeitschriften Verlag)

Das WLAN-Menü ist selbsterklärend.

(Bild: Heise Zeitschriften Verlag)

Die IXUS 240 HS und die IXUS 510 HS sind die ersten Kompaktkameras, die Canon mit WLAN ausstattet. Die aufgemalte typische Funkantenne weist bereits auf den Geräten auf die neue Funktion hin. Heise Foto hatte beide Geräte in der Redaktion und konnte ihre WLAN-Fähigkeiten genauer unter die Lupe nehmen. Den Zugang zur WLAN-Funktion hat Canon jeweils in das Wiedergabemenü gelegt. Da beide Kameras nahezu keine Tasten besitzen, wird via Touch navigiert. Der Druck auf die WLAN-Antenne führt zu mehreren Optionen: Kamera zu Computer verbinden, Kamera zu Smartphone verbinden und Kamera zu Kamera verbinden.

So weit so überschaubar. Ist die Kameranavigation selbst noch relativ intuitiv, heißt es anschließend: Wer funken will, muss lesen. Die Handbuchlektüre ist absolutes Muss, die Bedienung der WLAN-Funktionen keinesfalls selbsterklärend.

Canons neue IXUS-Modelle (6 Bilder)

Eine Kamera mit Design-Qualitäten. Gerade als schneeweiße Minikompakte sorgt sie für Aufsehen. Doch im Labortest offenbarte sie Schwächen. (Bild: Canon)

Wer Kamera und Smartphone verbinden will, braucht dafür eine App: Camera Window. Canon stellt sie zum Marktstart nur für iOS zur Verfügung. Android-Nutzer gucken vorerst ins Leere. Kamera und Smartphone kommunizieren vorzugsweise via Ad-hoc-Verbindung miteinander. Dazu wählt der Fotograf das Handy-Symbol auf dem Kameradisplay, anschließend Ad-hoc. Die IXUS zeigt nun ihre SSID sowie einen WEP-Schlüssel an.

Bis hier läuft alles reibungslos. Doch nun kommt nicht etwa der bequeme erste Schritt, die App zu starten. Vielmehr muss die Kamera zuerst in den WLAN-Einstellungen des Smartphones als Zugangspunkt gewählt werden. Erst anschließend öffnet man die App und verbindet so die Geräte miteinander.

Diese Vorgehensweise ist keinesfalls selbsterklärend und obendrein umständlich. Immerhin merkt sich die Kamera das verbundene Smartphone und schlägt es beim nächsten Mal automatisch vor. Über Camera Window können die Bilder anschließend auf dem Smartphone gespeichert, an Facebook, Youtube oder via Mail versendet werden. Die Ad-hoc-Verbindung hat dabei an sich einen großen Nachteil: Um Dateien versenden zu können, muss logischerweise zusätzlich auch mobiles Internet verfügbar sein. Positiv ist allerdings: Canon begrenzt den Daten-Upload nicht wie etwa Samsung bei der WB150F.

Canons IXUS 240 HS

(Bild: Canon)

Auch die Verbindung zu einem Laptop entpuppte sich als wenig intuitiv. Vor allem, weil IXUS-Fotografen nicht einfach loslegen können, sondern in die Systemsteuerung des Computers hinein müssen. Wer beide Geräte drahtlos miteinander verbinden will, braucht außerdem die Software Camera Window, die Canon auf CD mitliefert.

Wer das Computersymbol auf dem Kameradisplay und anschließend "Gerät hinzufügen" auswählt, dem schlägt die IXUS zunächst verfügbare WLAN-Netze vor. Erste Stolpersteine gibt es bereits hier zu überwinden: Bei unseren Tests fand die Kamera nicht immer alle verfügbaren Netze, häufig konnte sie sich in ein verfügbares WLAN nicht einloggen oder fand keinen Computer.

Ist dann doch der passende Rechner im gleichen Netzwerk ausgemacht, wird er zur Wahl angeboten. Und auch hier öffnet man anschließend nicht die Camera-Window-Software. Über die Systemsteuerung müssen, nachdem der Computer die Kamera erkannt hat, die entsprechenden Treiber installiert werden. Erst anschließend findet die Canon-Software die IXUS – vorher springt sie nicht einmal an. Gut, dass dieses Prozedere nur beim Erstkontakt nötig ist.

Viele Optionen bietet Camera Window gerade nicht: Bilder können importiert und organisiert, außerdem Kamera-Einstellungen verändert werden. Das geht ohne den Umweg über Camera Window mit USB-Kabel oder an der Kamera selbst schneller. So können wir uns gerade hier dem Eindruck nicht erwähren, dass es sich hier bei den WLAN-Funktionen der neuen IXUS-Kameras eher um Muskelspiele handelt, denn um praktischen Nutzen.

Nun, zwei Geräte vom gleichen Hersteller – die sollten sich doch blind verstehen? Tun sie auch. Die Ad-hoc-Verbindung zweier IXUS-Modelle untereinander funktioniert erfreulich problemlos und ohne Studium des Handbuchs, sobald beide Kameras im WLAN-Modus sind. Allerdings können zwischen den Kameras dann lediglich Fotos hin und her gesendet werden. Interessant wäre sicher die Option gewesen, die verbundene Kamera auch zu steuern.

Fazit. Da sowohl die IXUS 240 HS als auch die IXUS 510 HS allein durch ihr Kamerafunktionen überzeugen, ist die WLAN-Funktionalität mehr als Bonus zu betrachten – als Muskelspiel. Canon muss aber noch deutlich nachbessern – der Touchscreen ist für eine komfortable Bedienung einfach zu hakelig und träge, die WLAN-Bedienung zu umständlich und nicht intuitiv. Deswegen, kann Canon auch im Vergleich zu anderen Herstellern wie Samsung oder Panasonic, keine Lorbeeren einheimsen. Kameras mit WLAN ein Trendthema, bisher ein eher lästiges. Eine kurze Einschätzung beider Kameras selbst finden Sie hier. (ssi)