Icahn erhält Unterstützung für seinen Yahoo-Kurs

Der US-amerikanische Investor, der größeren Einfluss beim Internetdienstleister angesichts einer möglichen neuen Übernahme-Offerte Microsofts anstrebt, steht unter den Yahoo-Aktionären nicht allein.

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Der US-amerikanische Milliardär Carl Icahn, der sich bei Yahoo in eine "signifikante Position" bringt, bekommt prominente Unterstützung für seinen Kurs. Der texanische Milliardär T. Boone Pickens hat 10 Millionen Yahoo-Aktien oder etwa 0,75 Prozent der Anteile gekauft und will Icahns Forderung für neue Übernahmeverhandlungen mit Microsoft unterstützen, berichtet der US-Nachrichtensender CNBC. Icahn hat sich selbst und neun weitere Personen als Kandidaten für die Wahl zum Yahoo-Verwaltungsrat auf der Hauptversammlung am 3. Juli aufgestellt.

Icahn selbst besitzt ebenfalls 10 Millionen Yahoo-Aktien und die Option zum Kauf von 49 Millionen weiteren Anteilsscheinen. Er käme damit auf 4,3 Prozent Anteil. Zu Icahn und Pickens gesellen sich der Investor John Paulson, dessen Firma 50 Millionen Yahoo-Aktien hält, und die Hedge-Fonds-Firma Third Point LLC mit weniger als 10 Millionen Yahoo-Aktien. Auf der anderen Seite stehen die Yahoo-Gründer Jerry Yang und David Filo mit zusammen 10 Prozent Anteilen. Unklar ist laut Wall Street Journal, wie sich die 10 Prozent Anteile der Investoren von Capital Research & Management auswirken. Solange von Microsoft kein konkretes Angebot oder ein Zeichen dafür vorliegt, könnten sich die Anteilseigner bei der Wahl der Icahn-Kandidaten zurückhalten, heißt es in dem Bericht.

Microsoft hatte vor gut zwei Wochen sein Übernahmeangebot zurückgezogen, doch mittlerweile ist für den CEO Steve Ballmer ein Aufkauf von Yahoo weiterhin eine Option. Aus eingeweihten Kreisen heißt es laut Medienberichten, Microsoft habe vorgeschlagen, Yahoos Suchdienst mitsamt angeschlossener Werbeabteilung zu übernehmen. Yahoo würde außerdem seine Beteiligung an der Alibaba Group verkaufen und sich von seinem japanischen Tochterunternehmen trennen. Microsoft würde an dem, was dann von Yahoo übrig bliebe, eine Minderheitsbeteiligung erwerben.

Das habe nun den Suchplatzhirschen Google in Zugzwang gebracht, berichtet die Financial Times Deutschland, denn das Suchgeschäft von Microsoft kombiniert mit dem von Yahoo könnte die Marktposition in Bedrängnis bringen. Bereits am Montag habe sich Google-CEO Eric Schmidt mit den beiden Gründern Sergey Brin und Larry Page getroffen, um über mögliche Konsequenzen zu beraten. Google und Yahoo waren sich nach Microsofts Übernahmeofferte näher gekommen und hatten eine Kooperation getestet. (anw)