US-Investor Icahn will bei Yahoo ein Wörtchen mitreden
Der streitbare Milliardär Carl Icahn, der schon eine entscheidende Rolle bei der Aufspaltung Motorolas und bei dem Kauf von BEA durch Oracle spielte, könnte bei Yahoo einen Machtkampf auslösen, um doch noch eine Übernahme durch Microsoft durchzusetzen.
Die jüngst eher turbulente Geschichte von Yahoo ist anscheinend um eine Wendung reicher: Nach der geplatzten Übernahme durch Microsoft erwägt nun der streitbare US-Milliardär Carl Icahn einen Machtkampf mit der Yahoo-Führung. Icahn habe vergangene Woche begonnen, eine "signifikante Position bei Yahoo aufzubauen" und sich mittlerweile mit mehreren Prozent bei dem Portal- und Suchmaschinenbetreiber eingekauft. Er wolle womöglich über den Verwaltungsrat den Kurs des Unternehmens beeinflussen, berichtete der Wirtschafts-Fernsehsender CNBC unter Berufung auf Insider.
Microsoft hatte vor eineinhalb Wochen sein zuletzt noch einmal erhöhtes Kaufangebot für Yahoo zurückgezogen. Die Parteien hatten sich nicht auf einen Preis einigen können. Eine Reihe von Großaktionären ist über die Weigerung der Yahoo-Führung sehr verärgert, habe aber bislang keine Aktionen für einen Austausch des Yahoo-Verwaltungsrats unternommen, da sie ihrer Ansicht nach nicht mehr mit Unterstützung durch Microsoft rechnen konnten. Dies könnte sich mit dem Einstieg von Icahn ändern, der bereits eine wichtige Rolle bei Motorola bei der Neuausrichtung und der geplanten Aufspaltung des Unternehmens und bei der dann doch noch geglückten Übernahme von BEA durch Oracle spielte.
Icahn soll mittlerweile rund 50 Millionen Yahoo-Aktien besitzen , was einem Anteil von rund 3,5 Prozent entspräche. Welche Strategie Icahn genau verfolgt, war zunächst unklar. Er könnte aber über den Verwaltungsrat Yahoo-Chef Jerry Yang drängen, das Microsoft-Angebot doch noch anzunehmen, hieß es. Ebenso könnte Icahn eine Mehrheit für die Ablösung Yangs suchen; er will im Laufe des heutigen Mittwoch entscheiden, ob er eine Auseinandersetzung um den Austausch von wenigstens einem Teil des Yahoo-Verwaltungsrats aufnimmt. Am Donnerstag läuft die Frist ab, innerhalb der Kandidaten für den Yahoo- Verwaltungsrat nominiert werden können; eine Abstimmung darüber könnte dann während der Yahoo-Aktionärsversammlung am 3. Juli stattfinden. Microsoft habe Icahn allerdings bisher keine Zusicherung gegeben, sein Angebot wieder aufleben zu lassen, schreibt das Wall Street Journal.
Siehe dazu auch:
- Von der Windows-Firma zu Microhoo/Yoogle und zurĂĽck
- Microsoft angeblich an Ăśbernahme von Facebook interessiert
- Yahoo noch offen fĂĽr Microsoft-Ăśbernahmeangebot
- Nach geplatzter Ăśbernahme: Yahoo-Kurs unter Druck und Kritik an Jerry Yang
- Nach geplatztem Yahoo-Kauf sucht Microsoft neue Ziele
- Microsoft erhöht offenbar Angebot für Yahoo
- Microsoft: Wir können auch ohne Yahoo
- Microsoft denkt über höheres Gebot für Yahoo nach
- Yahoo lagert VoIP-Dienste an Jajah aus
- Microsofts Ultimatum an Yahoo läuft aus
- Yahoo öffnet sich
- Microsoft: Kein besseres Angebot fĂĽr Yahoo
- Anzeigenkooperation von Google und Yahoo im Visier der Behörden
- Yahoo und Google kommen sich näher
- Yahoo uneins ĂĽber die eigene Zukunft
- Yahoo-Ăśbernahmepoker: Microsoft holt Murdoch an den Tisch
- Yahoo operiert mit Google gegen Microsoft
- Yahoo bei höherer Offerte zur Übernahme durch Microsoft bereit
- Microsoft stellt Yahoo Ultimatum: Sonst feindliche Ăśbernahme
- Bericht: Microsoft könnte Yahoo-Gebot reduzieren
- Microsoft und Yahoo sprechen erneut miteinander
- Microsoft plant keine Erhöhung des Übernahmeangebots für Yahoo
- Yahoo bestätigt Prognose für 2008
- Yahoo und Microsoft sprechen wieder miteinander
- Yahoo verschafft sich mehr Spielraum
- Bericht: Yahoo und Time Warner loten Optionen aus
- Yahoo sieht sich durch Microsoft-Offerte "abgelenkt"
- Yahoo-Aktionäre wollen erneute Prüfung von Microsoft-Angebot erzwingen
- Microsoft will talentierte Yahoo-Mitarbeiter in die eigene Firma integrieren
- Yahoo will im Ăśbernahmekampf mit Microsoft Mitarbeiter absichern
- Bericht: Microsoft will Yahoo ĂĽber den Verwaltungsrat erobern
- Bill Gates: Angebot fĂĽr Yahoo ist fair
- Yahoo-Chef Yang erklärt sich
- Spekulationen ĂĽber Murdoch-Einstieg bei Yahoo
- Google, Yahoo und Microsoft: Plan A, Plan B, Plan X
- Yahoo: Microsoft an mehr als nur Suche und Werbung interessiert
- Microsoft bedauert Yahoos Ablehnung der Ăśbernahme-Offerte
- Yahoo lehnt Ăśbernahmeangebot von Microsoft offiziell ab
- Yahoo will mit AOL ĂĽber Fusion verhandeln
- Yahoo will angeblich Microsoft-Offerte zur Ăśbernahme zurĂĽckweisen
- Time Warner stellt die Weichen fĂĽr AOL
- Yahoo-Berater empfehlen Annahme der Microsoft-Offerte
- Microsoft und Yahoo: Time waits for no one ...
- Verkauf wĂĽrde Yahoo-GrĂĽndern 4 Milliarden Dollar bringen
- Medienmogul Murdoch will nicht mit Microsoft um Yahoo konkurrieren
- Microsoft-Chef sieht keine Alternative zu Ăśbernahme von Yahoo
- Google attackiert Microsoft: Widerstand bei Yahoo-Ăśbernahme
- Microsoft trifft bei Ăśbernahmekandidat Yahoo auf alte Widersacher