Immer die neuesten Cyberwaffen: Bundesregierung plant "Agentur für Innovation in der Cybersicherheit"
Staats-Hacker auf dem digitalen Gefechtsfeld: Dafür brauche man auch immer die neuesten "Cyberwaffen", meint die Bundesregierung.
Eine eigene staatliche "Cyberwaffen-Agentur" soll die Sicherheit Deutschlands nach innen und außen stärken und die Entwicklung staatlicher Waffen zum Schutz von und zum Angriff auf IT-Systeme vorantreiben. Das jedenfalls beabsichtigen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) und Innenminister Horst Seehofer (CSU) mit der Gründung einer "Agentur für Innovation in der Cybersicherheit", die das Bundeskabinett nach Informationen des Spiegel am Mittwoch beschließen will.
Staatliche IT-Angriffe
Laut einer Kabinettsvorlage solle die Agentur sicherstellen, dass die Bundeswehr und die Sicherheitsbehörden im Kampf gegen Cyberangriffe die Innovationsführerschaft bei Schlüsseltechnologien behielten und Tools zur Analyse oder zum virtuellen Gegenschlag nicht erst vom freien Markt einkaufen müssten. Die Agentur soll damit einen "nachhaltigen Beitrag zur Sicherung der Zukunft Deutschlands leisten".
Im vergangenen November hatten sich die Nato-Mitgliedsstaaten darauf geeinigt, bei ihren Einsätzen künftig auch Cyberwaffen gegen Gegner einzusetzen. Die Fähigkeiten für Cyberangriffe sollten im Ernstfall freiwillig von Mitgliedstaaten bereitgestellt werden, hieß es.
Staats-Hacker auf dem digitalen Gefechtsfeld
Von der Leyen hatte bereits vor rund einem Jahr eine Cyberarmee aus der Taufe gehoben. Das Heer aus Hackern soll künftig die Waffen- und IT-Systeme der Truppe schützen. Mit der anstehenden Agentur-Gründung orientiere sich Deutschland nun an ähnlichen staatlichen Cyberagenturen in den USA und Israel, meint der Spiegel. Diese identifizierten benötigte Technologien bereits in der Entwicklungsphase, investierten dann meist in Firmen und kämen auf diese Weise an hochmoderne Cyberwaffen, noch bevor diese marktverfügbar seien.
Laut einer Analyse der Bundeswehr sei die staatliche Cyberforschung für Deutschland notwendig, um auf dem "digitalen Gefechtsfeld zu bestehen" und ein "essenzieller Beitrag zur gesamtstaatlichen Sicherheitsvorsorge". Das Verteidigungsministerium hat deswegen für 2019 und 2020 je rund 50 Millionen Euro für Forschung und Technik im Cyber-Sektor eingeplant. (jk)