Überlange Arbeitszeiten immer seltener

Wochenarbeitszeiten von über 48 Stunden müssen laut Statistischem Bundesamt nur noch 8,3 Prozent der Erwerbstätigen leisten. Außer, sie sind selbstständig.

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(Bild: Charles-Edouard Cote/Shutterstock.com)

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Die Zahl der Deutschen, die überlange Arbeitszeiten abzuleisten hat, sinkt. So hätten im Jahr 2022 nur noch 8,3 Prozent der 30 Millionen Erwerbstätigen in Vollzeit mehr als 48 Stunden pro Woche arbeiten müssen, teilte das Statistische Bundesamt mit. Die sei der niedrigste Anteil seit der deutschen Vereinigung im Jahr 1991. 2021 hätten noch 8,9 Prozent überlange Arbeitszeiten gehabt. Im Durchschnitte arbeiteten in Vollzeit Erwerbstätige 40,4 Stunden pro Woche.

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Besonders oft seien Selbstständige von überlangen Arbeitszeiten betroffen: Mit 38,6 Prozent musste 2022 demnach über ein Drittel länger ran. Aber auch hier sei der Anteil mit überlangen Arbeitszeiten gesunken. Bei Selbstständigen mit Beschäftigten müsse aber noch fast die Hälfte (48,8 Prozent) mehr Arbeitsstunden leisten. Und späteren Feierabend haben die selbstständigen Chefs auch noch: Rund 32 Prozent hätten 2022 regelmäßig zwischen 18 und 23 Uhr gearbeitet. Bei den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern treffe das hingegen nur 14 Prozent.

Nach dem deutschen Arbeitszeitgesetz darf die tägliche Arbeitszeit für Angestellte im Schnitt acht Stunden betragen, an einzelnen Tagen sind auch zehn Stunden erlaubt. Auch die Ruhezeiten zwischen zwei Arbeitsperioden sind geregelt. Die genaue Arbeitszeit regeln die jeweiligen Arbeits- oder Tarifverträge. Selbstständige und Freiberufler fallen nicht unter das Arbeitszeitgesetz. Auch für einige leitende Berufsgruppen sind Ausnahmen formuliert.

Gesunken ist laut Statistischem Bundesamt die Dauer der Beschäftigung bei einem Arbeitgeber. 2022 seien etwas weniger als die Hälfte (42,8 Prozent) der Angestellten seit mindestens zehn Jahren bei ihrem aktuellen Arbeitgeber beschäftigt gewesen. 2012 wären das noch 48,3 Prozent gewesen. Eine Beschäftigung von weniger als fünf Jahren beim aktuellen Arbeitgeber habe es bei mehr als einem Drittel (38,0 Prozent), ein Anstieg zu 2012 (34,4 Prozent).

(axk)