Implosion von TerraUSD: Do Kwon angeblich nach Serbien geflohen

Laut Staatsanwaltschaft in Seoul befindet sich Do Kwon nach einem Zwischenstopp in den Emiraten in Serbien. Ob er eine Auslieferung fürchten muss, ist unklar.

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(Bild: Shutterstock)

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Do Kwon, der Chef von Terraform-Labs und Verantwortliche für die implodierte Kryptowährung TerraUSD hält sich offenbar in Serbien auf. Das jedenfalls teilten südkoreanische Ermittlungsbehörden am heutigen Montag mit, berichtet die Korea Times. Was seine Lokalisierung für eine mögliche Auslieferung bedeutet, ist unklar: Südkorea hat kein bilaterales Auslieferungsabkommen mit Serbien, beide Staaten haben aber das Europäische Auslieferungsübereinkommen unterzeichnet. Warum sich Do Kwon in Serbien aufhält, ist nicht bekannt. Nachdem er im September noch in Singapur gewesen war, hatte er sich laut Koreas Times in die Vereinigten Arabischen Emirate abgesetzt und ist jetzt seit etwa einem Monat in Europa.

Terraform-Labs war für TerraUSD verantwortlich, den weltweit viertgrößten sogenannten Stablecoin. Solche Kryptowährungen binden ihren Preis an einen anderen Wert – wie beispielsweise den US-Dollar. Eine Einheit des Coins muss dann auch immer einen US-Dollar wert sein. Terraform-Labs versuchte das durch eine sogenannte algorithmische Bindung sicherzustellen, hielt aber nicht genug Reserven vor. Anfang Mai stürzte der Wert von TerraUSD von rund 0,99 US-Dollar auf etwa 0,01 US-Dollar. Dabei gingen dutzende Milliarden US-Dollar an Marktkapitalisierung verloren, viele Kryptowährungen verloren massiv an Wert. Nach dem Absturz wurden in Südkorea Ermittlungen eingeleitet, nachdem dutzende Investoren Beschwerden eingereicht hatten. Sie werfen Do Kwon vor, sie betrogen zu haben.

Do Kwon hat auf Twitter versichert, mit den Ermittlungsbehörden in Südkorea kooperieren zu wollen. Dem dortigen Befund, dass er "sich offensichtlich auf der Flucht" befinde, hat er widersprochen. Sein Pass wurde später für ungültig erklärt, über Interpol wird er mit höchster Dringlichkeit über eine sogenannte "Red Notice" gesucht. Vergangene Woche hat die New York Times derweil berichtet, dass Ermittlungsbehörden in den USA dem Verdacht nachgehen, dass das Unternehmen Alameda Research von FTX-Mitgründer Sam Bankman-Fried einen Anteil an der Implosion von TerraUSD haben könnte. Das Unternehmen soll kurz vor dem TerraUSD-Kollaps massenhaft Coins auf den Markt geworfen haben. Bankman-Frieds Kryptowährungsbörse FTX war im November spektakulär zusammengebrochen.

(mho)