Indonesien: Endet der iPhone-16-Bann?
Seit letztem Jahr darf Apple sein iPhone 16 nicht in einem der wichtigsten asiatischen Märkte verkaufen. Nun gibt es Hoffnung auf eine schnelle Lösung.
Der scheinbar nicht enden wollende Streit um die Markteinführung des iPhone 16 in Indonesien nähert sich offenbar einer Lösung: Die indonesische Regierung sendete am Mittwoch entsprechende Signale aus. Der Minister für Investitionen, Rosan Roeslani, sagte in einem Interview mit dem Börsensender Bloomberg, er glaube "stark, dass [der Streit] sehr, sehr bald" endet. Als Zeithorizont gab er die nächsten ein bis zwei Wochen an.
Ă„rger mit dem Industrieminister
Roeslani war allerdings nicht der politische Beamte, der bei der Affäre im Mittelpunkt stand. Stattdessen tat sich Industrieminister Agus Gumiwang Kartasasmita mit immer neuen Forderungen hervor. Begonnen hatte Apples Problem im viertgrößten Land der Welt bereits im Oktober. Damals warf die Regierung dem iPhone-Konzern vor, gut 13,5 Millionen Euro zu wenig investiert zu haben, die das Unternehmen versprochen hatte.
Das Land reagierte harsch und weigerte sich, dem im September erschienenen iPhone 16 (alle vier Modelle) lokale IMEIs zu erteilen. In der Praxis bedeutete dies, dass sich die Geräte dort dann nicht verwenden lassen, was den Verkauf sinnlos machte. Indonesien ist für Apple nicht nur aufgrund seiner Größe sehr wichtig, sondern auch, weil die sehr junge Bevölkerung als technikaffin gilt.
Ă„nderung der Berechnungsgrundlage
Seit Beginn des Konflikts versucht Apple, die Lage zu entschärfen, erhöhte die angebotene Investitionszusage schrittweise, will nun auch AirTags und andere Hardware in Indonesien produzieren. Aber auch das reichte Kartasasmita nicht, der forderte, dass Indonesien Teil der iPhone-Lieferkette werden soll, bevor die Geräte eine Zulassung erhalten. Im Dezember stand dann eine Direktinvestition in Höhe von einer Milliarde US-Dollar im Raum, die jedoch auch nicht sofort angenommen wurde. Die Kommunikation verlief dabei äußerst holprig: Wären der Präsident und einige Minister Apple Hoffnung machten, sah es der Industrieminister stets anders.
Offenbar hat sich die Regierung nun auf eine gemeinsame Linie geeinigt. Apples jüngstes Investmentpaket soll in der Lage sein, das iPhone-16-Verbot im größten Land Südostasiens zu beenden. Wie jedoch die letzte Vorgabe von Kartasasmita eingehalten werden soll, die vorsieht, dass zumindest Teile des iPhone in Indonesien entstehen, bleibt unklar. Laut Investmentminister Roeslani geht es jetzt nur noch um die Berechnung. Apple mache das nun "anders" und habe nun "eine Lösung" gefunden. Wie genau die aussieht, sagte er nicht.
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(bsc)