Infineon-Chef Bauer: Offen für Fusionen oder Investoren

"Wir erwarten, dass der Tiefpunkt der Krise im laufenden Quartal bis Ende März erreicht ist. Danach wird es - so glaube und hoffe ich - leicht wieder aufwärtsgehen", macht der Chef des angeschlangenen Chipherstellers in vorsichtigem Optimismus.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der verlustreiche Chiphersteller Infineon öffnet sich für Fusionen und Partnerschaften. "Wir können alleine bestehen", sagte Konzernchef Peter Bauer der Süddeutschen Zeitung, die auch ein düsteres Bild der Entwicklung bei Infineon zeichnet. "Aber wir werden, falls es sich anbietet, einen Zusammenschluss prüfen. Wenn wir unsere Marktposition verbessern können, ist das doch allemal positiv." Auch der Einstieg eines Finanzinvestors wäre generell möglich, kündigte Bauer laut dpa vor der Hauptversammlung am heutigen Donnerstag an.

Seit einigen Tagen bereits kocht die Gerüchteküche über Mega-Fusionen zumindest im DRAM-Markt hoch: Wegen des drastischen Preisverfalls in den vergangenen Jahren, mangelnder Nachfrage und nun auch noch der Finanzkrise haben sich bei den ohnehin nur wenigen verbliebenen Herstellern von DRAM-Chips Verluste in Milliardenhöhe angehäuft – eine der Folgen ist die Qimonda-Insolvenz. Nun zeichnen sich allmählich Entscheidungen und potenzielle Fusionen oder Kooperationen ab. Als Muttergesellschaft von Qimonda wäre davon auch Infineon berührt.

Zumindest der Infineon-Chef will sich aber seinen vorsichtigen Optimismus angesichts der tiefen Krise nicht nehmen lassen: "Im Moment liegt unsere Auslastung bei 40 Prozent", sagt Bauer. "Wir erwarten, dass der Tiefpunkt der Krise im laufenden Quartal bis Ende März erreicht ist. Danach wird es – so glaube und hoffe ich – leicht wieder aufwärtsgehen." Derweil soll nach der Ausweitung der Kurzarbeit an mehreren Standorten von Infineon nun auch in der Chefetage gespart werden. Wegen der heftigen Krise spreche das Unternehmen mit Führungskräften über unbezahlten Sonderurlaub von zwei oder drei Tagen pro Monat, so Bauer. Zudem kündigte der Konzernchef einen Gehaltsverzicht des Vorstands an. Bauer werde im laufenden Geschäftsjahr auf 20 Prozent, die drei weiteren Vorstände auf 10 Prozent ihres Gehalts verzichten.

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(jk)