Infineon in Malaysia: Sieben Milliarden Euro werden investiert

Zu den bereits geplanten zwei Milliarden Euro kommen noch mal fĂĽnf Milliarden hinzu. Infineon will in Malaysia auch viel fĂĽr chinesische Firmen produzieren.

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Das Modul 3 in Malaysia baut Infineon jetzt in zwei Phasen, die farblich dargestellt sind.

(Bild: Infineon)

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Infineon erweitert sein Halbleiterwerk in Kulim, Malaysia, um eine weitere Bauphase. Noch vor der Fertigstellung des angekündigten dritten Moduls plant der Hersteller eine weitere Investition von fünf Milliarden Euro, um die Nachfrage nach Siliziumkarbid-Halbleitern bedienen zu können.

FĂĽr den Bau des Moduls 3 Phase 2 beraumt Infineon fĂĽnf Jahre an. Zusammen mit Phase 1 summieren sich die Kosten auf sieben Milliarden Euro. Infineons Investitionen in Asien ĂĽbersteigen damit jene in Deutschland. Den initialen Bau des Moduls 3 (jetzt Phase 1) kĂĽndigte die Firma erst im Februar 2022 an.

In Malaysia stellt Infineon Leistungsbauelemente (Power Semiconductors) aus Siliziumkarbid (SiC) und Galliumnitrid (GaN) her. Nach dem Ausbau soll das Werk die weltweit größte "200-Millimeter-SiC-Power-Fab" werden. Die 200 mm beziehen sich auf die Wafer-Größe – ein Wechsel auf 300-mm-Scheiben findet auch mit der neuen Phase nicht statt.

Schalttransistoren und Dioden aus SiC und GaN ermöglichen den Aufbau sehr effizienter und kompakter Spannungswandler. Aus den Bereichen Automotive und erneuerbare Energien erhält Infineon laut eigenen Aussagen so viele Aufträge, dass die bisherigen Fertigungskapazitäten nicht mehr ausreichen.

Die Firma schreibt von sogenannten Design-Wins im Wert von fünf Milliarden Euro. Bestehende und neue Kunden haben bereits Anzahlungen in Höhe von einer Milliarde Euro geleistet und finanzieren so den Baubeginn mit.

Das Interesse nach Leistungsbauelementen ist vor allem in China groß. Mit dabei sind die beiden (Elektro-)Autohersteller SAIC und Chery – in China Schwergewichte. Auch der US-Hersteller Ford will bei Infineon in Malaysia fertigen lassen. Im Bereich der erneuerbaren Energien gehören zu den Kunden SolarEdge aus Israel sowie drei nicht benannte führende chinesische Unternehmen auf den Gebieten Photovoltaik sowie Energiespeichersysteme.

Bis 2030 will Infineon mit SiC-Halbleitern sieben Milliarden Euro pro Jahr umsetzen und so einen Marktanteil von 30 Prozent erreichen. In die Rechnung fließen auch die bisherigen Fertigungskapazitäten in Malaysia und der geplante Umbau in Villach, Österreich, ein.

(mma)