Infineon bestätigt Stellenstreichungen

Mit der Streichung von 5.000 Arbeitsplätzen im In- und Ausland und einem drastischen Sparkurs will der Chiphersteller Infineon die Krise überstehen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Mit der Streichung von 5.000 Arbeitsplätzen im In- und Ausland und einem drastischen Sparkurs will der Chiphersteller Infineon die Krise überstehen. Damit soll jeder siebte der derzeit 35.000 Arbeitsplätze entfallen. "Die dramatische Marktentwicklung und unsere daraus resultierende Geschäftslage lassen uns keine andere Wahl", erklärte Infineon-Chef Ulrich Schumacher. Der Konzern bedauere, dass der Abbau von Arbeitsplätzen unvermeidlich sei. Ein Ende der Schwäche im weltweiten Technologiesektor sei aber nicht in Sicht.

Infineon hatte im abgelaufenen Quartal vor Steuern und Zinsen einen Verlust von fast 600 Millionen Euro eingefahren. Mit den Stellenstreichungen, zusätzlicher Kurzarbeit, Einsparungen und einer Überprüfung aller Prozesse in Einkauf, Logistik und Fertigung will der Konzern in den nächsten 12 bis 18 Monaten eine Milliarde Euro einsparen und so die Ertragslage deutlich verbessern. Zuvor hatte der Konzern bereits verkündet, die geplanten Investitionen in diesem Jahr um 500 Millionen Euro auf 2,3 Milliarden Euro zu senken.

Von den Stellenstreichungen seien auch Arbeitsplätze in Deutschland betroffen, sagte eine Sprecherin von Infineon gegenüber dpa. Die regionale Verteilung sei aber noch nicht entschieden. Zur Situation im Dresdner Werk könne man noch keine Aussage treffen, da derzeit alle Standorte überprüft würden. Dresden werde mit der neuen 300-Millimeter-Technologie aber ein zentraler Standort bleiben.

Infineon ist von der Schwäche der Hightech-Märkte besonders stark betroffen. Der weltweite Halbleitermarkt werde in diesem Jahr voraussichtlich von 200 auf 140 Milliarden US-Dollar sinken, teilte Infineon mit. Im Oktober 2000 hätten Analysten das Marktpotenzial sogar noch auf 240 Milliarden US-Dollar geschätzt. Angesichts der anhaltenden Flaute rechnet Infineon auch im gesamten Geschäftsjahr mit Verlusten. (jk)