Infineon meldet erneut kräftige Verluste

Der Chiphersteller Infineon ist durch die Krise in der Halbleiterbranche erneut stark gebeutelt worden: Im vierten Quartal betrug der Nettoverlust 506 Millionen Euro.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Der Chiphersteller Infineon ist durch die Krise in der Halbleiterbranche erneut stark gebeutelt worden: Im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2001/02 betrug der Nettoverlust 506 Millionen Euro. Das teilte der Konzern am Freitag in München mit. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte Infineon einen Netto-Verlust von 523 Millionen Euro gemeldet. Der Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug im abgelaufenen vierten Quartal 292 Millionen Euro und überstieg damit die Prognosen der Analysten. Der Umsatz stieg dem Unternehmen zufolge gegenüber dem vierten Quartal 2001 um 28 Prozent auf 1,38 Milliarden Euro.

Für das gesamte Geschäftsjahr steht ein Nettoverlust von 1,02 Milliarden Euro in der Infineon-Bilanz -- vor Steuern und Zinsen sei im Geschäftsjahr 2001/02 (30. September) ein Minus von 1,14 Milliarden Euro entstanden. Im Geschäftsjahr 2000/01 betrug der Netto-Verlust 591 Millionen Euro. Der Umsatz schrumpfte um acht Prozent auf 5,21 Milliarden Euro.

Grund für den Ergebniseinbruch sind dem Unternehmen zufolge die "insgesamt schwache Lage auf dem Halbleitermarkt", Abschreibungen auf Lagerbestände und Steuerrückstellungen. Nach dem Milliardenverlust im abgelaufenen Geschäftsjahr sieht der Chiphersteller noch keine Anzeichen für einen nachhaltigen Aufschwung. Der Preisdruck werde auch in den kommenden Monaten anhalten, sagte Konzernchef Ulrich Schumacher. Man sehe derzeit eine Stabilisierung der Nachfrage in der Mobilkommunikation und einen moderaten Anstieg in der Autoelektronik. Dagegen sei die Entwicklung bei Chipkarten und in der drahtgebundenen Kommunikation ungewiss. (wst)