Infineon sieht erste Hoffnungsschimmer auf dem Halbleitermarkt

Es gebe keinen Grund für zu großen Pessimismus; trotz des Stellenabbaus in der Hightech-Branche ermuntert der VDE weiter zum Studium der Informationstechnik.

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  • dpa

Nach dem dramatischen Einbruch auf dem Halbleitermarkt gibt es nach Einschätzung des Chipherstellers Infineon wieder erste Hoffnungsschimmer für eine Belebung des Geschäfts. "Es gibt keinen Grund für zu großen Pessimismus", sagte Infineon-Technologievorstand Sönke Mehrgardt am Dienstag zum Auftakt der Elektronikmesse Productronica in München. In einzelnen Bereichen sei bereits ein Silberstreif am Horizont zu sehen. Dazu zählten neben Chips für den Automobilbereich auch die Handysparte und andere drahtlose Kommunikationstechniken.

Anders als in früheren Jahren habe der Abschwung in diesem Jahr alle Bereiche der Branche erwischt. "Das hatten wir so nicht gekannt", sagte Mehrgardt. Mit einem Rückgang von voraussichtlich rund 29 Prozent falle der Abschwung des weltweiten Halbleitermarktes in diesem Jahr so hoch aus wie nie zuvor. Selbst in den Krisenjahren 1975 und 1985 sei der Markt nur um jeweils 19 Prozent geschrumpft. Auch Infineon hatte die Krise in diesem Jahr mit voller Wucht zu spüren bekommen und zuletzt hohe Verluste ausgewiesen. Die Zahlen für das abgelaufene Quartal gibt Infineon in der kommenden Woche bekannt.

Trotz des Stellenabbaus bei Infineon und vielen anderen Unternehmen der Hightech-Branche ermunterte der Verband der Elektrotechnik (VDE) junge Menschen zum Studium der Informationstechnik. Die derzeit schwierige Situation der Branche dürfe nicht dazu führen, dass Abiturienten sich von einem Studium der Elektro- und Informationstechnik abwenden, warnte der Verband. Im kommenden Jahr gebe es in diesem Bereich mit 6.500 Absolventen nur halb so viele wie benötigt. Derzeit entschieden sich Abiturienten hingegen verstärkt für die Studienfächer Jura und Wirtschaftswissenschaften.

Die Messe Productronica ist nach Angaben der Veranstalter die weltweit führende Messe für die Elektronik-Fertigung. Mehr als 1.400 Aussteller zeigen bis zum Freitag Neuheiten bei der Entwicklung von Bauelementen und anderen Technologien für Anwendungen in der Industrie, Automobilfertigung, Kommunikationstechnologie und Elektronik. Die Veranstalter erwarten wie im Vorjahr rund 52.000 Besucher. (dpa) / (jk)