Infineon will kein Jointventure mit Chip-Firmen aus Taiwan

Der angeschlagene Halbleiterhersteller Infineon verhandelt zwar weiter mit Toshiba, nach eigenen Angaben aber nicht mit taiwanischen Speicherherstellern.

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  • dpa

Der angeschlagene Halbleiterhersteller Infineon hat Berichte über Gründung eines gemeinsamen Unternehmens mit mehreren taiwanischen Speicherchip-Herstellern zurückgewiesen. "In diese Richtung gibt es momentan keine Überlegungen", sagte eine Sprecherin von Infineon am heutigen Freitag. Die Financial Times Deutschland hatte berichtet, Infineon plane außer mit dem japanischen Elektronikkonzern Toshiba auch ein Jointventure mit den Firmen Mosel Vitelic, Winbond und Nanya aus Taiwan.

Die Gespräche mit Toshiba über eine Zusammenarbeit im Speichergeschäft dauerten weiter an, sagte die Sprecherin. Mit einem Ergebnis sei voraussichtlich noch in diesem Jahr zu rechnen. Laut FTD herrscht vor allem über mögliche Restrukturierungs-Aufwendungen bei Toshiba Uneinigkeit. So wolle Infineon die auf rund 500 Millionen US-Dollar (552 Millionen Euro) bezifferten Sanierungskosten für eine Unternehmenssparte nicht mittragen.

Der durch den sinkenden PC-Absatz rasante Preisverfall bei Speicherchips hatte dem Münchner Konzern in den vergangenen Monaten schwer zugesetzt. Bei einem Umsatz von 332 Millionen Euro fuhr Infineon in seiner Sparte Speicherchips im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres einen Verlust vor Steuern und Zinsen in Höhe von 340 Millionen Euro ein. Der Kurs der Infineon-Aktie bewegte sich bislang am Freitag kaum. Zwischenzeitlich legte er leicht auf 17,92 Euro zu. (dpa) / (jk)