Volocopter: Beim Flugtaxi-Bauer startet das Insolvenzverfahren

Flugtaxi-Hersteller Volocopter braucht dringend Geld, ansonsten droht das Aus. Doch woher das kommen soll, ist offen. Nun folgt der nächste Schritt.

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Im Fall des angeschlagenen Flugtaxi-Herstellers Volocopter hat das Amtsgericht Karlsruhe das Insolvenzverfahren eröffnet. Das teilte eine Gerichtssprecherin mit. "Die Eröffnung des Insolvenzverfahrens erfolgt unabhängig von einer potenziellen Fortführungslösung für das Unternehmen und den Geschäftsbetrieb der Volocopter GmbH, sondern folgt verfahrenstechnisch immer auf das Insolvenzantragsverfahren", sagte eine Sprecherin des Unternehmens im badischen Bruchsal.

Die senkrecht startenden und landenden vollelektrischen Fluggeräte mit markantem Ring samt Rotoren auf dem Dach sollten den Verkehr gerade in dicht besiedelten Metropolen ergänzen, wobei nie klar wurde, wo sie gerade dort starten und landen können. Zudem fehlt für den Passagierbetrieb bisher eine Musterzulassung der Europäischen Agentur für Flugsicherheit.

Volocopter mit damals 500 Mitarbeitern hatte am zweiten Weihnachtstag einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Der vorläufige Insolvenzverwalter Tobias Wahl von Anchor Rechtsanwälte wollte eigentlich bis Ende Februar ein Sanierungskonzept entwickeln und mit Investoren umsetzen. Bislang ist unklar, ob er einen Geldgeber oder Käufer finden konnte.

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Nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens wird Wahl den Angaben nach die Gläubiger des Unternehmens anschreiben und über die Möglichkeit informieren, Forderungen anzumelden. Er könne auch über das zur Insolvenzmasse gehörende Vermögen verfügen und somit eine mögliche Fortführungslösung für die Volocopter GmbH im Rahmen einer übertragenden Sanierung umsetzen.

Das Unternehmen selbst gibt sich optimistisch: Mitte Februar gab Volocopter eine Zusammenarbeit mit der französischen Hubschrauberairline Jet Systems bekannt. Gemeinsam wollen sie die Volocopter auf den französischen Markt bringen, vorwiegend im Raum Paris. Allerdings steht die Zulassung der Volocopter-Flieger durch die Europäische Flugsicherheitsbehörde (EASA) noch aus. Und dann wäre da noch die Suche nach einem Investor.

(nen)