Intel Core i-12000 für Desktop-PCs: Hybrid-Design nur bei Core i7 und i9
Nach den übertaktbaren Alder-Lake-Prozessoren gibt es nun die preiswerteren Core i-12000. Damit hat Intel den Umstieg von 14 auf 10 Nanometer abgeschlossen.
Intel hat sich bei der zwölften Generation der Core-i-Prozessoren für einen gestaffelten Start entschieden: Nach den übertaktbaren K-CPUs Ende Oktober 2021 folgen nun 22 weitere Alder-Lake-Prozessoren der Serien Core i3, i5, i7, i9 sowie Celeron und Pentium Gold, die mit 35 und 65 Watt Processor Base Power (BPB) antreten. Die Spanne reicht vom 8+8-Kerner Core i9-12900 für 489 US-Dollar bis zum günstigen Dual-Core Celeron G6900 für 42 US-Dollar. Sie passen auf Mainboards mit der CPU-Fassung LGA1700 und Chipsätzen der Serie 600.
[Update:] Intel bestätigte auf der CES auch eine "KS"-Version des Core i-12000 mit 5,5 GHz Turbo-Taktfrequenz. Die dürfte als Konter zum AMD Ryzen 7 5800X3D mit 96 MByte L3-Cache gedacht sein, der laut AMD den Core i9-12900K in PC-Spielen schlägt. Der Core i-12000 KS ist zunächst aber nur für PC-Hersteller (OEMs) verfügbar, Preis und Liefertermin nannte Intel nicht.
Intel verspricht durch das Hybrid-Design mit starken P-Cores und zusätzlichen Effizienzkernen (E-Cores) deutliche Performance-Zuwächse vor allem bei Anwendungssoftware. Der Core i9-12900 soll zum Vorgänger Core i9-11900 bei der Videoschnittsoftware Adobe Premiere Pro um bis zu 55 Prozent schneller rechnen. Im direkten Duell mit der Konkurrenz sieht Intel bereits den Sechskerner Core i5-12600 durchgängig vor dem AMD Ryzen 7 5700G, obwohl letzterer zwei Kerne mehr hat und teurer ist.
Core i-12000 Performance (4 Bilder)
(Bild: Intel)
E-Cores nur für teure Alder-Lake-Prozessoren
Echte Hybrid-Prozessoren sind jedoch nur die Core-i7- und Core-i9-Modelle mit vier beziehungsweise acht Effizienz-Kernen.
Bei den günstigeren Prozessoren ab Core i5 abwärts aktiviert Intel nur die Performance-Kerne mit Golden-Cove-Architektur. Eine Ausnahme ist der bereits erhältliche Core i5-12600K mit vier zusätzlichen Gracemont-Kernen.
Am unteren Ende der Preisskala befinden sich Celeron G6900 und Pentium Gold G7400, bei denen Intel erstmals die Befehlssatzerweiterung AVX2 (Advanced Vector Extensions 2) einschaltet. Diese wurde bereits vor acht Jahren bei den Core i-4000 "Haswell" eingeführt, blieb aber Celeron und Pentium bisher vorenthalten.
Die Core-i-12000-Prozessoren dürfen kurzzeitig ihre PBP bis zur Maximum Turbo Power (MTP) überschreiten, sodass sie einen höheren Turbotakt und eine höhere Geschwindigkeit erreichen. Beim Core i9-12900 ist das ein enormer Unterschied, denn dieser darf die PBP um mehr als das Dreifache bis auf 202 Watt überziehen.
Damit die CPUs nicht überhitzen, spendiert Intel ihnen neue Boxed-Kühler. Der hoch aufragende Laminar RH1 für die Core i9 ist zudem mit einer einstellbaren RGB-LED-Beleuchtung ausgestattet. Bei den Serien Core i3 bis i7 liefert Intel den Laminar RM1 mit. Für die preiswerteren CPUs der Serien Celeron und Pentium Gold gibt es den Laminar RS1.
DDR4- und DDR5-RAM für alle LGA1700-CPUs
Grundsätzlich enthalten alle Alder-Lake-Prozessoren eine integrierte Grafikeinheit UHD 770, 730 beziehungsweise 710 mit Xe-Architektur. Zusätzlich bietet Intel bei einigen Modellen aber auch sogenannte F-CPUs an, bei denen die GPU abgeschaltet ist und die deshalb etwas günstiger sind.
Alle Prozessoren sind in 10-Nanometer-Technik (Intel 7) gefertigt und unterstützen bis zu 128 GByte DDR4- beziehungsweise DDR5-RAM. Der Speichercontroller von Alder Lake kann zwei Kanäle mit maximal DDR4-3200- beziehungsweise DDR5-4800-Tempo ansteuern. Der in der CPU integrierte PCI Express Root Hub stellt 16 PCIe-5.0- und vier PCIe-4.0-Lanes bereit.
Ergänzend zum bisherigen High-End-Chipsatz Z690 hat Intel drei weitere, abgespeckte Chipsätze vorgestellt. Bis auf den stark beschnittenen H610 stellen sie PCIe-4.0-Lanes und USB 3.2 Gen 2x2 mit 20 Gbit/s bereit und erlauben das Übertakten des Arbeitsspeichers.
vPro wird aufgeteilt
Zudem unterteilt Intel die Managment-, Sicherheits- und Fernwartungsfunktionen von Business-PCs vPro künftig in zwei Segmente. Für Desktop-PCs und Workstations in großen Unternehmen gibt es vPro Enterprise, für kleinere Firmen Rechner vPro Essentials. Den genauen Funktionsumfang will Intel erst zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben.
Core i-12000 „Alder Lake“, 10 nm, LGA1700, 2 × DDR4-3200/DDR5-4800 | |||||
Prozessor | Kerne / Threads | Takt (Turbo): P- / E-Kerne | L3-Cache | PBP / MTP | Preis |
Core i9-12900(F) | 8P+8E / 24 | 2,4 (5,1) / 1,8 (3,8) GHz | 30 MByte | 65 / 202 W | 489 US-$ (F: 464 US-$) |
Core i9-12900T | 8P+8E / 24 | 1,4 (4,9) / 1,0 (3,6) GHz | 30 MByte | 35 / 106 W | 489 US-$ |
Core i7-12700(F) | 8P+4E / 20 | 2,1 (4,9) / 1,6 (3,6) GHz | 25 MByte | 65 / 180 W | 339 US-$ (F: 314 US-$) |
Core i7-12700T | 8P+4E / 20 | 1,4 (4,7) / 1,0 (3,4) GHz | 25 MByte | 35 / 99 W | 339 US-$ |
Core i5-12600 | 6P+0E / 12 | 3,3 (4,8) GHz | 18 MByte | 65 / 117 W | 223 US-$ |
Core i5-12600T | 6P+0E / 12 | 2,1 (4,6) GHz | 18 MByte | 35 / 74 W |
223 US-$ |
Core i5-12500 | 6P+0E / 12 | 3,0 (4,6) GHz | 18 MByte | 65 / 117 W | 202 US-$ |
Core i5-12500T | 6P+0E / 12 | 2,0 (4,4) GHz | 18 MByte | 35 / 74 W | 202 US-$ |
Core i5-12400(F) | 6P+0E / 12 | 2,5 (4,4) GHz | 18 MByte | 65 / 117 W | 192 US-$ (167 US-$) |
Core i5-12400T | 6P+0E / 12 | 1,8 (4,2) GHz | 18 MByte | 35 / 74 W | 192 US-$ |
Core i3-12300 | 4P+0E / 8 | 3,5 (4,4) GHz | 12 MByte | 60 / 89 W | 143 US-$ |
Core i3-12300T | 4P+0E / 8 | 2,3 (4,2) GHz | 12 MByte | 35 / 69 W | 143 US-$ |
Core i3-12100(F) | 4P+0E / 8 | 3,3 (4,3) GHz | 12 MByte | 60 / 89 W¹ | 122 US-$ (F: 97 US-$) |
Core i3-12100T | 4P+0E / 8 | 2,2 (4,1) GHz | 12 MByte | 35 / 69 W | 122 US-$ |
Pentium Gold G7400 | 2P+0E / 4 | 3,7 GHz | 6 MByte | 46 W | 64 US-$ |
Pentium Gold G7400T | 2P+0E / 4 | 3,1 GHz | 6 MByte | 35 W | 64 US-$ |
Celeron G6900 | 2P+0E / 2 | 3,4 GHz | 4 MByte | 46 W | 42 US-$ |
Celeron G6900T | 2P+0E / 2 | 2,8 GHz | 4 MByte | 35 W | 42 US-$ |
F: ohne UHD-770- bzw. UHD-730-Grafik, PBP: Processor Base Power, MTP: Maximum Turbo Power ¹Core i3-12100F: 58 / 89 W |
(chh)