Intel-Modemabteilung: Apples Kauf ist abgeschlossen

Apple besitzt nun eine eigene Baseband-Produktion. Intel hat nach eigenen Angaben Milliardenverluste gemacht – wegen Qualcomm.

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Intel-Modemabteilung: Apples Kauf ist abgeschlossen

Ein Intel-5G-Modem, das es nie gab.

(Bild: Intel)

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Apple hat die Übernahme der Intel-Modemabteilung nun abgeschlossen. Das Geschäft war bereits im Sommer angekündigt worden. Das teilte Intel in einem Pressestatement mit.

Apple hatte sich bereit erklärt, für eine Milliarde US-Dollar insgesamt 2200 Mitarbeiter, diverse Patente aus dem Mobilfunkbereich, Ausrüstungsgegenstände und Standorte zu übernehmen – darunter auch in Deutschland. Apple strebt mit dem Kauf den Bau eigener 5G-Funkmodems an. Diese hatte der Konzern ursprünglich von Intel kaufen wollen, doch dort scheiterte man mit den Versuchen, weil Apple selbst als Großkunde abgesprungen war.

Intel hatte zuvor in einem US-Wettbewerbsprozess gegen den Mobilfunkspezialisten Qualcomm ausgesagt, dieser habe in Teilen des Modemmarkts für Smartphones "die Konkurrenz abgewürgt". Der Grund für den Verkauf der Modemsparte an Apple sei das wettbewerbsfeindliche Verhalten Qualcomms bei seinen Lizenzbedingungen gewesen. Der Verkauf sei "mit einem Verlust in Höhe mehrerer Milliarden" erfolgt.

Qualcomm versucht derzeit, gegen einen Beschluss der US-Wettbewerbsbehörde FTC vorzugehen, die das Unternehmen stark zu regulieren versucht. Auch hohe Strafzahlungen stehen im Raum. Vor dem US-Distriktsgericht in San Jose geht es nun darum, ob die Maßnahmen der FTC rechtmäßig sind. Intel habe "Milliarden investiert, Tausende angestellt und zwei Firmen übernommen", um "Weltklasseprodukte" zu schaffen, die dann im "marktführenden iPhone von Apple" gelandet seien.

Apple verwendet im iPhone 11 aktuell noch Intel-Chips, will 2020 aber auf Qualcomm-5G-Modems umsatteln. 2021 oder 2022 könnten dann eigene Apple-5G-Chips auf Basis von Intels Technik in Apple-Hardware verwendet werden.

Intel sei es nicht gelungen, die "kĂĽnstlich errichteten und unĂĽberwindlichen Barrieren" zu fairem Wettbewerb zu ĂĽberwinden, die Qualcomm aufgebaut habe, so Intels Leiter der Rechtsabteilung, Steven R. Rodgers.

(bsc)