Intel-Roadmap: Noch mehr Billig-Prozessoren

Intel-Roadmap fĂŒr Notebooks im Jahr 2015
(Bild: Intel)
Noch immer verdient Intel das meiste Geld mit klassischen Desktop-PCs und Notebooks, doch Mini-PCs, Tablets und andere neue Bauformen legen zu.
Auf dem Investor Day am vergangenen Donnerstag bestĂ€tigte Intel, die bisherige PC Client Group um den gröĂten Teil der Mobile and Communications Group erweitern zu wollen. Damit will der Chef der kĂŒnftigen Client Computing Group (CCG) [1] auch den verĂ€nderten Markt besser abbilden: Schon heute sei er bei Kundenbesuchen lange damit beschĂ€ftigt, die feinen Unterschiede zwischen Tablets und 2-in-1-Hybriden zu erklĂ€ren, weil die Marktforscher von Gartner und IDC diese Kategorien unterschiedlich bewerten.
Gartner macht keine Unterschiede mehr und schĂ€tzt den Markt auf 365 Millionen StĂŒck im Jahr 2018. IDC rechnet Nicht-Windows-Tablets heraus und sieht einen auf 291 Millionen StĂŒck schrumpfenden Markt. Intel will aber auch bei den Tablets mitmischen und bekrĂ€ftigt, in diesem Jahr noch das Ziel von 40 Millionen StĂŒck zu schaffen. Das entspricht dann rund 19 Prozent Marktanteil bei den Nicht-Apple-Tablets, also bei den GerĂ€ten mit Android oder Windows 8.
Intel-Roadmaps vom Investor Day 2014 (0 Bilder) [2]
Allerdings ĂŒberlĂ€sst Intel die Entwicklung von Billigst-SoCs fĂŒr Tablets in Zukunft stĂ€rker Partnern wie Rockchip [4] und Spreadtrum. So soll es vom Atom-SoC SoFIA 3G [5] mit integriertem UMTS-Modem eine Rockchip-Version SoFIA 3G-R geben. Letztere hat vier Kerne, erstere zwei â und beide zielen auf billige Smartphones und Tablets. SoFIA LTE mit eingebautem LTE-Modem soll ab Mitte 2015 kommen. Diese ersten drei SoFIA-SoCs fertigt Intel auĂerdem nicht selbst, sondern spannt vermutlich TSMC dafĂŒr ein.
Erst 2016 sollen mit SoFIA LTE2 und SoFIA MID Varianten aus Intels 14-nm-Fertigung kommen. Dann kommt auch Broxton mit der neuen "Goldmont"-Generation der Atom-Mikroarchitektur. Der einst schon fĂŒr 2014 angedeutete Cherry Trail (14 nm/Airmont) ist nun erst 2015 eingeplant, bis dahin mĂŒssen Bay Trail und Moorefield durchhalten; letzterer debĂŒtierte gerade im Nokia-Tablet N1 [6].
Desktop und Notebooks
Die ersten Core-M-FlachmÀnner wie das Lenovo Yoga 3 kann man allmÀhlich kaufen, drin steckt der 14-Nanometer-Chip Broadwell in der sparsamsten Y-Version. Ab dem Jahreswechsel ungefÀhr kommen dann Celerons, Pentiums, Core i3, Core i5 und Core i7 mit Broadwell-U. Wichtig sind eher die Core-Typen, denn laut Intel wird bald in mehr als 80 Prozent aller Celerons und Pentiums Bay-Trail-Technik stecken. Die vom Atom abgeleiteten SoCs sind deutlich billiger in der Fertigung, sodass Intel trotz niedriger Verkaufspreise hohe Margen hÀlt.
Im zweiten Halbjahr 2015 kommt dann fĂŒr die Mittelklasse Skylake und fĂŒr die Billigheimer Braswell [7], also Cherry-Trail-Ableger als Celerons und Pentiums.
Intel will auch neue Bauformen erobern, Kirk Skaugen zeigte einen "Compute Stick", der TV-GerĂ€te oder PC-Monitore in smarte Displays verwandeln soll. Ob der Compute Stick mit Android lĂ€uft, was sich eher fĂŒr Streaming Clients eignet, oder ob er als Thin Client gedacht ist wie der Dell Wyse Cloud Connect [8], lieĂ Skaugen aber offen. (ciw [9])
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[4] https://www.heise.de/news/Intel-stoesst-mit-Rockchip-in-den-Tablet-Markt-vor-2199081.html
[5] https://www.heise.de/news/Intel-will-bei-Tablets-und-Billig-Smartphones-durchstarten-2052374.html
[6] https://www.heise.de/news/Es-ist-ein-Androide-Nokia-kuendigt-Tablet-N1-an-2459450.html
[7] https://www.heise.de/news/Intels-Braswell-kommt-Anfang-2015-2222096.html
[8] https://www.heise.de/news/Dell-Wyse-Cloud-Connect-Fernseher-als-Arbeitsplatz-2124296.html
[9] mailto:ciw@ct.de
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