Intel-Sparte für optische Netzwerkkomponenten geht an Cortina

Im Zuge der Umstrukturierung verkauft Intel seinen Bereich für optische Netzwerkkomponenten an das kalifornische Unternehmen Cortina Systems.

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Intel-Chef Paul Otellini verschlankt sein Unternehmen weiter: Der Bereich für optische Netzwerkkomponenten geht an das erst 2001 gegründete Unternehmen Cortina Systems, das seinen Hauptsitz im kalifornischen Sunnyvale hat (also nur wenige Kilometer entfernt von der Intel-Zentrale in Santa Clara und ganz in der Nähe von AMD).

Cortina übernimmt das Geschäft, das Know-how und die Patente für Komponenten wie optische Ethernet Media Access Controller (MAC) respektive Physical Layer Devices (PHY), sämtliche Transport- und Service-Framer sowie andere Produkte aus diesem Bereich. Über die genau gezahlte Summe haben beide Vertragspartner Stillschweigen vereinbart, aber allzu viel Bares dürfte nicht geflossen sein: Intel erhält ein (Minderheits-)Aktienpaket von Cortina Systems, außerdem hat Cortina eine neue Finazierungsrunde mit alten und neuen Risikokapitalgebern angekündigt.

Intel und Cortina verraten auch nicht, wie viele der Intel-Mitarbeiter aus dem abgestoßenen Bereich übernommen werden. Laut Pressmeldung habe Cortina "einer erheblichen Zahl von Intel-Mitarbeitern" Arbeitsverträge angeboten.

Cortina Systems wurde von Amir Nayyerhabibi und Dr. Zino Chair gegründet. Beide haben langjährige Erfahrung in der Branche: Amir Nayyerhabibi war beispielsweise zuvor auch schon für Intel, MIPS und SGI tätig und hatte die 1999 von Cisco übernommene Firma StratumOne Communications gegründet, Dr. Chair war vor Cisco und StratumOne bei Nortel Networks und Cadence. Intel und Cortina versichern den bisherigen Intel-Kunden, die optischen Netzwerkkomponenten fortentwickeln zu wollen; in den kommenden Monaten wollen beide Firmen kooperieren, um einen möglichst reibungslosen Übergang zu gewährleisten – offenbar allerdings mit weniger Mitarbeitern als zuvor.

Nach bisher vorliegenden Informationen hat der Verkauf der optischen Netzwerkkomponenten keinen Einfluss auf den Intel-Standort Deutschland: Die im Jahr 2000 von Intel durch den Kauf der dänischen GIGA AS erworbene Niederlassung in Braunschweig mit 30 Mitarbeitern ist nun weniger mit optischen Komponenten betraut, sondern kümmert sich um Mehrkernprozessoren. Auch andere der jetzt abgestoßenen Bereiche für optische Netzwerkkommunikation hatte Intel erst  vor  wenigen Jahren zugekauft. (ciw)