Intel: Weitere Ermittlungen drohen

Trotz der außergerichtlichen Einigung mit der Federal Trade Commission (FTC) steht Intel anscheinend weiterhin im Fadenkreuz staatlicher Anti-Trust-Ermittlungen.

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Von
  • Egbert Meyer

Trotz der außergerichtlichen Einigung mit der Federal Trade Commission (FTC) steht Intel anscheinend weiterhin im Fadenkreuz staatlicher Anti-Trust-Ermittlungen. Die US-Behörde hatte bereits 1997 erweiterte Untersuchungen gegen den Chipgiganten angekündigt. Nach Einschätzungen von Analysten und Industrievertretern laufen diese Ermittlungen unabhängig von der außergerichtlichen Einigung auf Hochtouren weiter. Zwar lehnte ein FTC-Sprecher gestern (Ortszeit) jeden Kommentar zum augenblicklichen Stand weiterer Ermittlungen ab. Allerdings hatte die Behörde am Montag bestätigt, die Kommission arbeite "weiterhin daran, verbliebene Zweifel" an Intels Geschäftspraktiken auszuräumen. Die Stellungnahme gab Spekulationen, die FTC verfüge über zusätzliche handfeste Beweismittel, neue Nahrung.

Zudem monieren Kritiker der außergerichtlichen Einigung, daß die FTC Intels Geschäftspraktiken bisher nur halbherzig untersucht habe, darunter auch die Beschwerden von AMD, Intels schärfstem Konkurrenten im Prozessormarkt. Der Hersteller hatte mehrfach geargwöhnt, Intel ködere Computerhersteller mit Sonderrabatten und verpflichte sie dadurch, die Produkte anderer Chiphersteller aus dem Programm zu nehmen. Unter anderem soll sich dazu auch der deutsche Computerdiscounter Vobis bereit erklärt haben. Zumindest erwarten Beobachter, daß die FTC diese Vorwürfe nun genauer unter die Lupe nimmt und Intel ein neues Gerichtsverfahren drohen könnte. (em)