Intel enthüllt erste Skylake-Prozessoren mit Iris-Pro-Grafik
In Intels neustem Preislisten-Update finden sich etliche neue Skylake-Modelle für Notebooks, darunter das neue Flaggschiff: der rund 1200 US-Dollar teure Xeon E3-1575M v5 mit Iris Pro P580.
Intel hatte die ersten Prozessoren der sechsten Core-i-Generation alias Skylake bereits auf der IFA im letzten September angekündigt. Allerdings waren damals noch keine Varianten mit leistungsstarker Iris- oder Iris-Pro-Grafik darunter. Nun ist die erste solche CPU aufgetaucht, nämlich im Januar-Update von Intels Prozessor-Preisliste: Sie listet den für Workstation-Notebooks gedachten Xeon E3-1575M v5 zum satten Listenpreis von 1207 US-Dollar (bei Abnahme von 1000 Stück). In E3-1575M v5 steckt die integrierte GPU Iris Pro P580, also die Intel-intern GT4e genannte Grafikeinheit mit 128 MByte eDRAM.
Diese Information findet man allerdings nicht in der Preisliste oder in Intels Produkt-Datenbank ark.intel.com, sondern derzeit nur im Datenblatt von HPs Workstation-Notebook Zbook 17 G3 – also einem der Geräte, in denen er zum Einsatz kommt. Auch zu weiteren neuen Notebook-Prozessoren, die in der Preisliste auftauchen, liefert Intel derzeit noch keine ausführlichen Datenblätter. Insofern ist unklar, wie sich die beiden anderen neuen Xeon E3-1545M v5 und E3-1515M v5 von den seit September bekannten und weiterhin erhältlichen Modellen E3-1535M v5 und E3-1505M v5 unterscheiden: Die wenigen Daten, die die Preisliste enthält (L3-Cache, Kernanzahl und Taktrate), sind bei E3-1545M und E3-1535M beziehungsweise E3-1515M und E3-1505M identisch, obwohl die beiden Neulinge jeweils etwas teurer sind.
Spekulationen
Hier liegt die Vermutung nahe, dass sie sich ebenfalls hinsichtlich der Grafikeinheit unterscheiden. Denkbar wären allerdings auch eine andere maximale Abwärme: Gemäß anderer Intel-Dokumente (Seite 10) soll es Skylake-Vierkerner mit 35, 45 oder 65 Watt TDP (Thermal Design Power) geben. Auch bei den Quad-Cores mit Core-i-Bezeichnung dürfte es ähnlich sein: Die neuen Varianten i7-6970HQ, i7-6870HQ und i7-6770HQ sind teurer als die bekannten Modelle i7-6920HQ, i7-6820HQ und i7-6700HQ, obwohl sie gleiche oder sogar niedrigere Taktraten haben. Mit dem Core i5-6350HQ findet man neuerdings zudem einen weiteren i5-Quad-Core ohne Hyper-Threading im Intel-Portfolio.
Mit den neuen Vierkernern ist das Skylake-Varianten-Spiel noch nicht am Ende: Es fehlen weiterhin ULV-Doppelkerne mit Iris-Grafik für kompakte Notebooks. Solche findet man weiterhin nur auf Intels Roadmap (Seite 10), wobei erstmals auch dort Iris-Pro-Varianten mit zusätzlichem 64 MByte eDRAM anstehen.
[Korrektur 27.1. (11:30 Uhr): Intel hat bereits Skylake-Doppelkerne mit Iris-Grafik vorgestellt, doch in großen Stückzahlen haben sie es bislang nicht in Notebooks geschafft.]
Low-End-Nachschub
Außer den genannten Core-i- und Xeon-Modellen für Notebooks tauchen in der Preisliste auch neue Celerons für Desktop-PCs auf, nämlich die Modelle G3920, G3900 und G3900T auf Core-i-Basis. Die ebenfalls neuen Celeron-Varianten J3160 und J3060 haben hingegen ein Atom-Innenleben. Letzteres gilt auch für die hinzugekommenden Notebook-Modelle Pentium N3710 sowie Celeron N3160, N3060 und N3010. (mue)