Intel kündigt Server-SSDs mit PCIe 3.0 und NVMe an
Als einer der ersten SSD-Hersteller will Intel PCIe-SSDs in Karten- und 2,5-Zoll-Bauformen liefern, welche das speziell für Flash-Speicher ausgelegte Protokoll Non-Volatile Memory Express nutzen.
Im Lauf des dritten Quartals will Intel die ersten Versionen der SSD-Baureihen DC P3700, DC P3600 und DC P3500 ausliefern. Es dürften mit die ersten SSDs sein, die als Schnittstelle PCI Express 3.0 verwenden, wie es die SATA-3.2-Spezifikation für SATA Express auch vorsieht. Außerdem gehören sie zu den ersten, die das Non-Volatile Memory Host Controller Interface (NVMHCI) alias NVMe unterstützen. Treiber für NVMe statt AHCI sollen in aktuellen Versionen von Linux und von Windows (Server, stornvme.sys) bereits enthalten sein.
Eine PCIe-Lane überträgt bei PCIe 3.0 maximal 1 GByte pro Sekunde und Transferrichtung; die neuen Intel-SSDs nutzen vier PCIe-3.0-Lanes. Die schnellere Schnittstelle soll Datentransferraten von bis zu 2,8 GByte/s beim Lesen und 1,9 GByte/s beim Schreiben ermöglichen. Die direkte PCIe-3.0-Anbindung und die NVMe-Optimierungen versprechen auch deutlich geringere Latenzen. Rechnerisch sind bei 2,8 GByte/s 700.000 IOPS möglich, wenn bei jedem Zugriff 4 KByte übertragen werden. Intel verspricht bis zu 560.000 IOPS.
Intel bestückt die PCIe-SSDs mit 20-nm-MLC-Flash-Chips und verspricht auch Unterstützung für UEFI 2.3.1. Ob das bedeuten soll, dass man Betriebssysteme booten kann, ist nicht ganz klar.
Die neuen Datacenter-SSDs – daher die Abkürzung DC im Produktnamen – will Intel in der Bauform von PCIe-Karten ausliefern und als 2,5-Zoll-Module mit SFF-8639-Anschluss. Im Prinzip können sie damit an jenen SATA-Express-Anschlüssen laufen, die einige der neuen Z97- und H97-Mainboards mitbringen, doch dort stehen nur zwei PCIe-2.0-Lanes zur Verfügung alternativ zum SATA-6G-Modus.
Die drei SSD-Familien zielen auf unterschiedliche Einsatzzwecke, die sich vor allem in der Häufigkeit von Schreibzugriffen auf zufällig verteilte Adressen unterscheiden. Für die P3700 verspricht Intel 36 Petabytes Written, also das tägliche Schreiben einer Datenmenge, die der zehnfachen Kapazität der SSD entspricht, über den gesamten Garantiezeitraum von fünf Jahren. Bei der P3600 sind es noch drei "Drive Writes per Day" und bei der P3500 bloß 0,3. Letztere soll in der 400-GByte-Version ab 560 US-Dollar erhältlich sein. (ciw)