Intel liefert Pentium 350 für Server
Als billige Alternative zu einem Xeon E3-1200 stellt Intel einen sparsamen Pentium-Prozessor vor.
Auch Server verkaufen sich über niedrige Preise, weshalb Intel nun den Pentium 350 auf den Markt bringt: Dieser Prozessor der Sandy-Bridge-Generation läuft auf LGA1155-Serverboards mit den Chipsätzen C202 oder C204, die eigentlich für die Xeons der Familie E3-1200 gedacht sind. Noch hat Intel den Listenpreis des Pentium 350 nicht verraten, doch mit seinen zwei Kernen und lediglich 1,2 GHz Taktfrequenz ohne Turbo dürfte er deutlich unter den 189 US-Dollar des bislang billigsten Xeon E3-1220 liegen (Quad-Core, 3,1 GHz, 80 Watt TDP) und der Dual-Core-Sparversion Xeon E3-1220L mit lediglich zwei Kernen und 2,2 GHz, aber auch bloß 20 Watt TDP. Für den Pentium 350 nennt Intel sogar nur 15 Watt TDP; allerdings fehlt ihm – wie auch den meisten E3-1200-Xeons – ein Grafikprozessor.
Der Pentium 350 kann ansonsten etwas mehr als beispielsweise der Pentium G620T, der vermutlich dasselbe Silizium nutzt: Intel schaltet Hyper-Threading frei und den RAM-Fehlerschutz ECC, allerdings sicherlich nur auf einem vergleichsweise teuren C202- oder C204-Mainboard. Die gängigen Desktop-PC-Boards mit Serie-6-Chipsätzen unterstützen ECC-Speicher weder von der Verdrahtung der DIMM-Slots noch vom BIOS her.
Die TDP kennzeichnet die Leistungsaufnahme unter Volllast. Weil fast alle aktuellen Prozessoren im Leerlauf ihre Taktfrequenz und Spannung drosseln und sparsame Schlafmodi kennen, bringt der Einsatz von CPU-Versionen mit besonders niedriger TDP nur in bestimmten Einsatzfällen Vorteile. So lassen sich unter Volllast sparsame Prozessoren leichter kühlen, etwa in sehr kompakten Gehäusen. Steht ein Server aber häufig unter starker Last, kann ein höher getakteter Prozessor trotz höherer TDP effizienter rechnen. (ciw)