Intel stampft das Timna-Projekt ein

Das mehrmals verschobene Projekt unter dem Codenamen Timna hat Intel nun endgültig ad acta gelegt.

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Von
  • Andreas Stiller

Das mehrmals verschobene Projekt eines integrierten Prozessors unter dem Codenamen Timna hat Intel nun endgültig ad acta gelegt. Timna sollte eine Celeron-artige CPU mit einem Grafikcontroller und einem Speicherinterface auf einem Chip vereinen, um damit den Low-Cost-Markt zu adressieren.

Im Frühjahr 2000 hatte der Markführer schon eingestehen müssen, dass die ursprüngliche Idee, Timna mit Speicher-Interface für die Rambus-Technik auszustatten, angesichts der Marktpreise für Rambus eine "Schnapsidee" war. Ein zusätzlicher Wandler-Chip (Memory Translator Hub, MTH) sollte auf SDRAM übersetzen. Doch der MTH erwies sich als fehlerhaft und konnte nicht auf die Schnelle nachgebessert werden – das verschob das Timna-Projekt um mindestens ein halbes Jahr. Wie hinter den Kulissen zu vernehmen war, wurde die verantwortliche MTH-Mannschaft gefeuert; ein neues Team sollte einen neuen Baustein namens MPT (Memory Protocol Translator) entwickeln. Doch der war nur für veralteten PC100-Speicher vorgesehen.

c´t hatte bereits im Juni in Frage gestellt, ob ein Timna-Chip mit 600 bis vielleicht 733 MHz mit veralteter 3D-Grafik, einem eigentlich überflüssigen Wandler-Chip samt lahmem PC100-Speicher im Frühjahr 2001 noch irgend eine Chance haben würde – insbesondere angesichts des Preisdrucks auf Celeron-Systeme durch AMDs Low-Cost-Prozessor Duron. Das hat Intel offenbar letztendlich auch so gesehen. Dem missglückten Timna samt MPT wird wohl kaum einer nachweinen. (as)