Intel weist AMDs Vorwürfe zurück

Der Chiphersteller will von angeblichen Verstößen gegen Wettbewerbsregeln nichts wissen. AMD sei selbst für die niedrigeren Marktanteile verantwortlich, erklärte das Unternehmen in einer Gerichtseingabe.

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Intel hat auf die Klage von AMD wegen angeblichen Missbrauchs einer Monopolstellung geantwortet. In einer 63-seitigen Eingabe beim Gericht in Delaware bezeichnet Intel AMDs Vorwürfe als nicht korrekt und widersprüchlich. Der wahre Grund der Klage sei vielmehr, dass Intels Möglichkeiten für Preissenkungen beschnitten werden sollen.

Wenn AMD Probleme dabei habe, größere Marktanteile zu erringen, dann liege das an selbst verschuldeten Fehlern, meint Intel in der Eingabe, und nicht an Verstößen gegen Wettbewerbsregeln. Diese weist Intel kategorisch von sich. AMD habe sich zum Beispiel bei Investitionen in neue Fertigungskapazitäten überhoben und sei darauf angewiesen, jeden Chip zu verkaufen. Die Klage sei ein Beispiel für eine "juristische Dissonanz", so Intel.

"Innovation, Investitionen, die Konzentration auf die Bedürfnisse der Kunden und gute Produkte haben Intel über die Jahre zum Erfolg verholfen", sagt Intel-Anwalt Bruce Sewell. AMDs "blumige Sprache" und "fantasievolle" Ansprüche könnten nicht verdecken, dass das Unternehmen lediglich vor einem Preiswettbewerb geschützt werden wolle.

AMD hatte vor kurzem gegen Intel geklagt, weil der Konkurrent sein Monopol mit rechtswidrigen Mitteln abgesichert haben soll, indem Kunden dazu gezwungen worden seien, keine AMD-Prozessoren einzusetzen. So seien große Intel-Kunden wie Dell, Sony, Toshiba, Gateway und Hitachi zu Vereinbarungen über den ausschließlichen Einsatz von Intel-Prozessoren verleitet worden, indem ihnen Rabatte und Rückzahlungen eingeräumt wurden. Dabei verwies AMD auf eine Entscheidung der japanischen Wettbewerbshüter und auf Ermittlungen der EU-Kommission. Im Juni klagte AMD auch in Japan gegen Intel. (anw)