Intel zeigt neue Server-Komponenten

Intel führt eine ganze Palette neuer Mainboards, Chassis und Komponenten zum Aufbau kompakter Single- und Dual-CPU-Server mit dem Pentium III Processor-S ein.

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Intel führt eine ganze Palette neuer Mainboards, Chassis und Komponenten zum Aufbau kompakter Single- und Dual-CPU-Server mit dem Pentium III Processor-S ein. Diese im 0,13-µm-Prozess hergestellte CPU mit 512 KByte L2-Cache ist zurzeit mit bis zu 1,26 GHz Taktfrequenz verfügbar. Wegen seiner relativ geringen Leistungsaufnahme von knapp 30 Watt eignet sich dieser Prozessor besonders für flache Rackmount-Server. Für Desktop-PCs bietet Intel auch Pentium-III- und Celeron-Ausführungen des neuen "Tualatins" mit 256 KByte L2-Cache an; diese eignen sich jedoch ausschließlich für den Betrieb als Einzel-Prozessor.

Doch auch Ein-Prozessor-Server reichen für viele Aufgaben aus. Dafür bietet Intel das Server-Board S815EBM1 mit dem i815-Chipsatz an. Dieser unterstützt jedoch maximal 512 MByte Speicher. Bis zu 4 GByte PC133-SDRAM und zwei Tualatins finden auf dem SAI2 Platz; als passendes Chassis dazu gibt es von Intel das für den Rack- und Stand-Alone-Einsatz vorgesehene SC5100.

Wer es flacher mag, dem empfiehlt Intel die Platine SCB2 und das Chassis SR1200. Diese teurere Kombination erlaubt bis zu 6 GByte Speicher. Das SCB2 bietet als 1-HE-optimiertes Board nur zwei PCI-Slots, die aber zwei unabhängige 64-Bit-PCI-Busse erschließen. Der eine Steckplatz nimmt allerdings nur Low-Profile-PCI-Steckkarten auf; Intel bietet dazu passend den Gigabit-LAN-Adapter PRO/1000 XT auch mit Low-Profile-Slotblech an. Das 2-HE-Gehäuse SR2200 bietet mehr Platz für Laufwerke, außerdem lassen sich mit zwei Dreifach-Risercards bis zu sechs PCI-Karten einstecken. Für SR2200 und SR1200 sind Hot-Swap-taugliche SCSI-Backplanes lieferbar, alternativ kann man für das SR1200 eine IDE-RAID-Backplane zu haben. Der Onboard-SCSI-Adapter lässt sich mit einem RAID-Modul aufrüsten. Universell einsetzbar ist die Platine SDS2 mit vier 64-Bit-66-MHz-PCI-Slots und zwei 32-Bit-33-MHz-Steckplätzen. Dazu ist allerdings das größere SC5100-Chassis nötig.

Die Dual-Tualatin-Boards sind mit Chipsätzen der Broadcom-Tochter ServerWorks ausgestattet. Bereits vor rund einem Jahr hatte Intel erste Pentium-III- und Xeon-Platinen mit ServerWorks-Chipsätzen ins eigene Lieferprogramm aufgenommen. Für Tualatin-Prozessoren bietet Intel zurzeit als einzige eigenen Chipsätze nur die i815-Versionen an, die als i815E (GMCH 82815 für AGP und mit eingebauter Grafik und mit ICH2 82801BA), i815EP (GMCH 82815 für AGP, ohne eingebaute Grafik und mit ICH2 82801BA) und neuerdings auch i815EG (GMCH 82815G ohne AGP, mit eingebauter Grafik und mit ICH2 82801BA) zu haben sind.

Nicht alle Tualatin-tauglichen Mainboards eignen sich für alle Ausführungen des Prozessors. Viele Desktop-Boards sind nicht für den Server-Prozessor mit 512 KByte L2-Cache freigegeben. Dazu gehört etwa das Asus-Board TUSL2. Ein Onboard-Spannungsregler für die CPU-Kernspannung muss laut Intels Spezifikation VRM 8.5 diese Spannung an die Strombelastung der CPU anpassen; das soll die Lebensdauer der Prozessoren verlängern. Wegen der winzigen 0,13-µm-Strukturen kann durch Elektromigration das zur Metallisierung eingesetzte Kupfer bei hohen Stromstärken den Prozessor im Laufe der Jahre intern beschädigen. Die Prozessoren mit 512 KByte L2-Cache benötigen eine andere Strom-/Spannungskennlinie als jene mit 256 KByte L2-Cache. Gemäß VRM 8.5 muss ein universelles Mainboard also je nach eingesetztem Prozessor die Regelcharakteristik des Kernspannungsreglers verändern.

Einen Test aktueller Tualatin-Mainboards bringt die c't in der kommenden Ausgabe 23/2001 (ab Montag, den 5. November, im Handel). (ciw)