Intel gibt Magdeburger Bauland fĂĽr Mais und Sonnenblumen frei
Weil Intel seine deutschen Halbleiterwerke vorerst nicht baut, nutzt ein Bauer die Fläche nun wieder landwirtschaftlich – und um Feldhamster fernzuhalten.

Intels Ackerfläche in Magdeburg (im Frühling 2022).
(Bild: c't / chh)
Auf Intels Ackerfläche in Magdeburg erblühen künftig unter anderem Maispflanzen und Sonnenblumen. Aktuell ist die Fläche noch ungenutzt, da Intel den Baubeginn seiner Halbleiterwerke dort offiziell um zwei Jahre verschoben hat. Grund sind die wirtschaftlichen Schwierigkeiten – mit einem Baubeginn ist daher frühestens 2026 zu rechnen.
Ob das klappt, bleibt mit Intels Chefwechsel, den geopolitischen Spannungen und dem Erfolg der Intel Foundry abzuwarten. Vollständig aufgegeben zu haben scheint Intel das Magdeburger Vorhaben allerdings nicht: Die Maispflanzen und Sonnenblumen am Rand des Ackers sollen explizit die früher angesiedelten Feldhamster fernhalten. Die landwirtschaftliche Bestellung ist aktuell temporär geplant.
Feldhamster sind eine gefährdete Tierart. Laut MDR-Bericht vom Sommer 2022 befanden sich auf dem Grundstück mehrere Feldhamsterbaue, in denen bis zu 50 der Tiere lebten. Seitdem wurden sie umgesiedelt.
Bauer beauftragt
Laut der Deutschen Presseagentur (dpa) hat Intel die Stiftung Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt mit der Bewirtschaftung der rund 400 Hektar (4 km²) beauftragt. Diese wiederum hat dafür einen Bauern ausgesucht. Die Umrandung mit bestimmten Pflanzen sei die einzige Bedingung zur Nutzung gewesen. Während die dpa nur den Mais anspricht, berichtet der MDR auch von Sonnenblumen.
"Während unser Projekt auf dem Eulenberg pausiert ist, entschieden wir, dass dies die am besten geeignete Nutzung für das Land war", erklärt die Unternehmenssprecherin Marie-Kristin Mehlitz.
Falls Intel zu seinem ursprünglichen Bauplan zurückkehrt, entstehen in Magdeburg für gut 30 Milliarden Euro mehrere Halbleiterwerke. Das wäre der größte und modernste Produktionsstandort für Chips in Europa. Unklar ist, wie die Subventionen beim verzögerten Baubeginn aussehen. Ursprünglich wollte der Bund 10 Milliarden Euro beisteuern.
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(mma)