Interconnect-Gerangel: Intels CXL setzt sich durch, Gen-Z gibt auf

Der Compute Express Link (CXL) wird zum Mittel der Wahl, um etwa Arbeitsspeicher per PCI Express an einen Prozessor anzubinden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht

(Bild: c't)

Lesezeit: 2 Min.

Das Konsortium hinter dem geplanten Interconnect Gen-Z schmeißt das Handtuch. Unter anderem der Hersteller AMD, Architekturdesigner ARM, die beiden Server-Anbieter Dell und HPE, der Speicherhersteller Micron und der FPGA-Spezialist Xilinx entwickelten Gen-Z seit 2016, um über das Protokoll Prozessoren, PCI-Express-Speicher und Beschleuniger untereinander kommunizieren zu lassen.

Zwei wichtige Namen fehlten dem Gen-Z-Konsortium allerdings: Intel und Nvidia. Während Nvidia im August 2020 noch eintrat, brachte Intel den Konkurrenz-Interconnect Compute Express Link (CXL) voran, dessen Konsortium Anfang 2019 zusammen mit Alibaba, Cisco, Dell EMC, Facebook, Google, HPE, Huawei und Microsoft gegründet wurde.

Schon mit dem Beitritt von AMD, ARM, IBM, Nvidia und Xilinx im Spätsommer 2019 war klar, dass Gen-Z künftig einen schweren Stand haben wird. Beide Konsortien kooperierten daraufhin miteinander – ohne eine einzige Pressemitteilung seit Mai 2020 wurde es jedoch still um Gen-Z. Nun will Gen-Z die eigene Entwicklung gänzlich einstellen und CXL das Feld überlassen.

In einer Mitteilung des CXL-Konsortiums heißt es, dass Gen-Z alle Spezifikationen und Vermögenswerte an das CXL-Konsortium übertragen will. Alle beteiligten Parteien müssen dem noch zustimmen, was jedoch eine Formsache ist. Als Interconnect-Alternativen für Spezialfälle gibt es noch CCIX und OpenCAPI, allerdings bewegt sich die Industrie gemeinsam Richtung CXL.

AMDs Infinity Fabric ist ausschließlich zur Kopplung eigener Eypc-Prozessoren mit Instinct-Beschleunigern gedacht, ebenso Nvidias NV-Link mit IBMs Power-CPUs und eigenen GPU-Beschleunigern wie der A100.

Intels kommende Prozessorbaureihe Sapphire Rapids für Server kann als erste Generation mit CXL umgehen, das in der ersten Iteration auf PCI Express 5.0 aufbaut, aber schnell auf PCIe 6.0 für höhere Übertragungsraten wechseln will. AMD folgt mit der CPU-Serie Epyc 7004 alias Genoa. Samsung hat bereits den CXL Memory Expander als PCIe-DRAM angekündigt.

(mma)