Internationale Blogger sind zuversichtlich im Kampf gegen Zensur
Auf einer Veranstaltung des Senders Deutsche Welle zum Tag der Pressefreiheit drückten Blogger ihre Zuversicht aus, dass ihre Ausdrucksmöglichkeiten im Internet langfristig gegen staatliche Unterdrückungsversuche bestehen können.
Die Ausdrucksmöglichkeiten im Internet werden nach Ansicht internationaler Blogger langfristig gegen staatliche Unterdrückungsversuche bestehen können. Auf einer Veranstaltung des Senders Deutsche Welle zum Tag der Pressefreiheit sagte der iranische Blogger Arash Apadpour, in seiner Heimat gebe es den Trend, mit Hilfe von Funktechniken wie WLAN und Bluetooth staatlich unkontrollierte "Schatten-Netzwerke" zu errichten. Dort könne gezeigt werden, dass es verschiedene Realitäten gebe – "eine staatlich unterstützte Realität und eine andere Realität".
Der chinesische Blogger Hu Yong bezeichnete Kurznachrichtendienste nach dem Vorbild von Twitter als "einen großen Sprung nach vorn, mit dem sich die Menschen in China einen öffentlichen Raum für Diskussionen schaffen". Die Möglichkeiten von lokalen Veränderungen betonte die russische Bloggerin und Open-Government-Aktivistin Alena Popova. Auch die ältere Generation entdecke zunehmend die Möglichkeiten, um sich im Internet ein umfassenderes Bild von der Realität zu machen. "Dieses Publikum verändert schnell die Informationslandschaft in unseren Ländern."
Die Blogger gehören der Jury für den Wettbewerb "The BOBs" an, mit dem die Deutsche Welle jedes Jahr die eindrucksvollsten Blogs und Ausdrucksformen von Online-Aktivisten auszeichnet. Das Publikum kann noch bis zum Dienstag, dem 7. Mai am Online-Voting teilnehmen und sich zwischen 4200 Vorschlägen entscheiden. Die von einer Jury ausgewählten Preisträger sollen am Montag vorgestellt werden.
Anlässlich des Tages der Pressefreiheit hat die Organisation Reporter ohne Grenzen ihre neue Liste der "Frinde der Pressefreiheit" vorgestellt. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon forderte mehr Schutz für Journalisten. Auf der ganzen Welt würden Reporter wegen ihrer Arbeit bedrängt, eingesperrt, gefoltert und immer wieder auch ermordet. Wenn es nicht gefährlich sei, seine Meinung frei zu äußern, profitiere davon die ganze Welt, sagte Ban Ki Moon. (mit Material der dpa) / (anw)