Internationale Raumstation: US-Regierung für Weiterbetrieb der ISS bis 2030

US-Präsident Joe Biden will die ISS, anders als sein Vorgänger, doch bis 2030 weiter betreiben lassen. Das soll jetzt mit den Partnern erarbeitet werden.

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(Bild: NASA)

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Die US-Regierung will die Internationale Raumstation ISS bis mindestens 2030 betreiben und hat dem Außenposten der Menschheit mit der Ankündigung wohl mindestens sechs weitere Jahre spendiert. Wie der NASA-Chef Bill Nelson nun ankündigte, will die US-Weltraumagentur mit ihren Partnern in Europa (ESA), Japan (JAXA), Kanada (CSA) und Russland (Roskosmos) daran arbeiten, den weiteren Betrieb sicherzustellen. Damit würden die Pläne für die bemannte Rückkehr zum Mond unterstützt und auch den geplanten Missionen zum Mars werde damit der Boden bereitet, versicherte Nelson. Wie es mit der ISS in den 2020er-Jahren weitergehen sollte, war lange unklar, nachdem der damalige US-Präsident Donald Trump 2018 angekündigt hatte, sie bis 2025 abgeben zu wollen.

In der Mitteilung der NASA heißt es jetzt, die ISS sei ein "Leuchtfeuer der friedlichen internationalen Zusammenarbeit". Seit mehr als 20 Jahren habe sie enorme wissenschaftliche, pädagogische und technische Entwicklungen geliefert, die der Menschheit zugutekommen würden. Über 3000 Experimente von mehr als 4200 Forschenden aus aller Welt seien dort durchgeführt worden, beteiligt hätten sich über 110 Nationen und Gebiete. Der Weiterbetrieb bis 2030 werde ein weiteres Jahrzehnt an Forschung ermöglichen und gleichzeitig den Übergang zu einer viel stärkeren privatwirtschaftlichen Nutzung des erdnahen Weltraums erleichtern. Damit werde auch sichergestellt, dass Menschen ununterbrochen im Weltraum präsent sein werden.

Anfang 2018 hatte der damalige US-Präsident Donald Trump angekündigt, die ISS schon in wenigen Jahren privatisieren zu wollen. Bis 2025 sollte sie an Partner in der freien Wirtschaft übergeben werden, auch wenn damals gar nicht klar war, wie das angesichts der Natur der Raumstation als internationales Gemeinschaftsprojekt überhaupt gehen sollte. Auch Russland hatte zuletzt immer wieder ein Ende der Beteiligung in Aussicht gestellt. Das Land war lange Zeit das einzige, das Menschen zur ISS fliegen und diese dort abholen konnte. Zuletzt hatte es außerdem immer wieder Konflikte mit Moskau gegeben, einmal war beim Andocken eines russischen Moduls die ganze Station gedreht worden, dann waren beim russischen Test einer Anti-Satellitenrakete gefährliche Trümmer entstanden. China ist an der ISS nicht beteiligt und baut gegenwärtig eine eigene Raumstation auf.

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(Bild: NASA/Bill Ingalls)

(mho)