Internes USB 2.0 mit USB-3.0-Geschwindigkeit
Die Spezifikation Embedded USB 2.0 V2 steigert die Transferraten eingebetteter USB-2.0-Controller auf bis zu 4,8 Gbit/s, etwa fĂĽr Notebook-Webcams.

USB-A-Buchse mit USB 3.0 SuperSpeed
(Bild: c’t Magazin)
Vor rund 16 Jahren erschien die USB-3.0-Spezifikation und verzehnfachte das maximale Tempo von USB-Datenübertragungen von 480 Mbit/s (USB 2.0 Highspeed) auf 5 Gigabit/s (SuperSpeed, heute USB 3.2 Gen 1 genannt). Dazu führte USB 3.0 allerdings neue Kabel, Stecker und Buchsen ein, weil die SuperSpeed-Signale über zwei zusätzliche Adernpaare sausen: je eines zum Senden und Empfangen differenzieller Signale, ähnlich wie bei PCI Express (PCIe-Lane).
Die Spezifikation eUSB 2.0 V2 (eUSB2V2) für eingebettetes USB 2.0 verzichtet auf die zusätzlichen Leitungspfade von USB 3.x und begnügt sich mit den zwei simplen Signalbahnen D+ und D- aus der USB-Steinzeit. Darüber jagt eUSB2V2 aber viel mehr Daten pro Sekunde, nämlich ganzzahlige Vielfache von 480 Mbit/s bis hinauf zu 4,8 Gbit/s.
Dabei verzichtet eUSB2V2 ausdrĂĽcklich auf externe Kabel, Buchsen, Stecker und Hubs. Erlaubt sind maximal ein Retimer-Chip im Signalpfad sowie ein interner Steckverbinder, der nicht standardisiert ist.
Vorgänger: eUSB 2.0
(Bild: USB-IF)
Die Spezifikation eUSB2V2 1.0 ist bereits im August 2024 erschienen und greift Konzepte der älteren Spezifikation für Embedded USB2 (eUSB2) auf. Letztere senkte beispielsweise die Signalspannung auf den Leitungen D+/D- von 3,3 auf 1,2 oder 1,0 Volt. Dadurch lässt sich ein eUSB2-Controller einfacher in Chips mit feineren Strukturen integrieren, weil kleinere Transistoren tendenziell weniger Spannung vertragen.
eUSB2V2 1.0 arbeitet jetzt mit einer Spannungsdifferenz von lediglich 0,36 bis 0,8 Volt.
Anwendung: Bessere Webcams
eUSB2V2 ist vor allem zur kostengünstigen internen Anbindung von eingebauten Webcams in Notebooks und ähnlichen Geräten gedacht. Denn einerseits reichen 480 Mbit/s für hochauflösende Videosignale nicht mehr aus, andererseits benötigen standardisierte Übertragungsverfahren für höhere Datenraten wie eben USB 3.x oder MIPI CSI-2 mehr Signalpfade.
Außerdem benötigen viele Chips ohnehin mindestens einen USB-2.0-Controller, sodass die Integration eines eUSB2V2-Controllers den Entwicklungsaufwand reduzieren kann im Vergleich zum Einbau einer anderen Schnittstelle. Anbieter von EDA-Tools zum Designen von Chips, darunter Cadence, haben bereits eUSB2V2 als Intellectual Property Core (IP-Core) im Angebot.
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(ciw)