Internet-Dienst gatrixx stellt Insolvenzantrag

Der Börseninformationsdienst braucht Geld, aber bislang will keiner der Gesellschafter erneut investieren.

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Von
  • Michael Kurzidim

Der Börseninformationsdienst gatrixx hat beim Amtsgericht Charlottenburg einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens eingereicht. Der Grund: Keiner der Gesellschafter konnte sich bislang dazu durchringen, neue finanzielle Mittel locker zu machen. Die aber scheinen dringend notwendig zu sein. Gatrixx verdient sein Geld mit Werbeeinnahmen und Lizenzverträgen. Erst vor kurzem hatte der Internet-Dienst sein Angebot an kostenlosen Börsen- und Anlageempfehlungen ausgeweitet.

Obwohl oder vielleicht gerade weil ein Insolvenzverfahren das betroffene Unternehmen in einem ungünstigen Licht erscheinen lässt, gibt sich der Vorstand optimistisch. Der Geschäftsbetrieb, so lautet die offizielle Sprachregelung, werde im vollen Umfang aufrechterhalten. Man sei überzeugt, die seit Jahresbeginn laufende Restrukturierung des Unternehmens erfolgreich abschließen zu können. "Wir müssen jetzt Vertrauen schaffen und durch Gerüchte verunsicherte Interessenten kurzfristig in Kunden konvertieren", meinte COO Uwe Frers.

Solcher Zweckoptimismus in allen Ehren, beginnt sich aber möglicherweise jetzt abzuzeichnen, was viele Content-Anbieter schon seit längerem befürchtet haben: Durch Werbebanner allein läßt sich ein qualitativ hochwertiges Internet-Angebot nicht finanzieren. Ob ein Bezahl-Web aber im Sinne des Surfers ist, darüber scheiden sich bislang die Geister. (ku)