Internetpionier Yahoo will zurück an die Börse

Der Internetpionier Yahoo blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Nun soll es wieder nach oben gehen, mit Geld von Anlegern.

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Tablet mit Yahoo.com

(Bild: mapush/Shutterstock.com/heiseonline)

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Mit Yahoo will einer der ältesten und bekanntesten Internetkonzerne zurück an die Börse. Das sagte Yahoo-CEO Jim Lanzone der Financial Times und erklärte, dass das Unternehmen damit zurück ins Rampenlicht geführt werden solle. Finanziell sei man dafür bereit, habe großartige Geschäftszahlen und sei "sehr profitabel". In Bezug auf den Internet-Traffic gehöre Yahoo mit all seinen Tochtermarken weltweit weiterhin zu den fünf größten Plattformen. "Wir haben die besten Tage noch vor uns", zitiert ihn die britische Zeitung. Außerdem würde man die Augen nach interessanten Übernahmemöglichkeiten offenhalten.

Yahoo wurde 1994 gegründet, schon zwei Jahre später folgte der Börsengang. Bald gehörte das Unternehmen zu den wertvollsten der Branche, nach der Jahrtausendwende folgte aber ein langsamer Abstieg. Konkurrenten wie Google zogen dem Internetpionier davon. Nachdem ein Übernahmeangebot von Microsoft in Höhe von fast 45 Milliarden US-Dollar 2008 als zu niedrig abgelehnt wurde, ging der Konzern 2017 für weniger als fünf Milliarden US-Dollar an den US-Provider Verizon und verließ auch die Börse. Gemeinsam mit AOL wurde Yahoo zu Oath und 2019 zu Verizon Media. Die Mehrheit daran übernahm 2021 der US-Investor Apollo. Der holte Lanzone, um aus Yahoo wieder ein eigenständiges Unternehmen zu machen.

Yahoo betreibt auf der gleichnamigen Website weiterhin eine Suchmaschine und ein umfangreiches, thematisch aufgegliedertes Nachrichtenportal. Ähnlich sieht AOL aus, die geschichtsträchtige Internetseite gehört ebenfalls zu Yahoo und verlinkt inzwischen auch weitestgehend dorthin. Auch die IT-Medien Techcrunch und Engadget gehören weiterhin zu Yahoo, andere Portale wie Flickr oder Tumblr haben aber längst wieder die Besitzer gewechselt. Laut Lanzone gehört die Yahoo-Suche weltweit immer noch zu den Top 3, sei aber aktuell zu klein, um mit Google oder Bing zu konkurrieren. Er hoffe, dass man da wieder hinkomme. Dabei helfen könnte laut dem Geschäftsführer Künstliche Intelligenz.

(mho)