Intershop attackiert US-Konkurrenten

Mit Wechselangeboten an die Kunden der Konkurrenz will das angeschlagene E-Commerce-Unternehmen Boden gut machen und das Europa-Geschäft stabilisieren.

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  • dpa

Mit Wechselangeboten an die Kunden attackiert das angeschlagene ostdeutsche Software-Unternehmen Intershop seine US- Konkurrenten Broadvision und Art Technology Group (ATG). Im laufenden Quartal und damit bis Jahresende würden Lösungen vorgestellt, die Unternehmen einen schnellen Umstieg auf die Intershop-Technik für den elektronischen Handel im Internet ermöglichen, teilte das Jenaer Softwarehaus mit.

Nach dem Debakel in den USA, wo Intershop als Reaktion auf schwache Umsatzzahlen in diesem Jahr sein Vertriebsnetz stark ausgedünnt hat, will Intershop-Chef Stephan Schambach mit der Aktion das Europa-Geschäft stabilisieren und ausbauen. "Es geht vor allem um den europäischen Markt. Im ersten Schritt ausschließlich", sagte ein Sprecher des Neue-Markt-Unternehmens.

Derzeit wickle Intershop 80 Prozent seiner Geschäfte in Europa ab. Broadvision und ATG sind vor allem in ihrem Heimatmarkt USA stark. Nach dem Höhenflug bis Anfang 2000 haben mehrere Anbieter von Software für den Online-Handel in diesem Jahr Probleme wegen der anhaltenden Investitionszurückhaltung ihrer Kunden.

Viele Unternehmen, die auf eine neue E-Commerce-Plattform wechseln wollen, würden sich derzeit aus Furcht vor langen Ausfallzeiten oder Umstellungsproblemen zurückhalten, sagte der 31-jährige Schambach. Das Wechselpaket von Intershop "soll diese Sorgen ausräumen".

Das einstige Aushängeschild der deutschen Internet-Wirtschaft musste Anfang Oktober seine Umsatzerwartung für 2001 um ein Drittel auf 80 Millionen Euro nach unten korrigieren. Die Belegschaft wurde um ein Viertel auf 790 Angestellte reduziert, um Kosten zu senken. Festhalten will der Vorstand aber trotzdem an seinem Ziel, im 4. Quartal wieder schwarze Zahlen zu schreiben. (dpa) / (jk)