Intershop schreibt rote Zahlen und erwartet zweistelliges Wachstum

Den Verlust von 150.000 Euro im ersten Quartal führt das Unternehmen auf einmalige Kosten bei der Markteinführung der neuen Softwareversion Intershop 7 zurück.

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Von
  • dpa

Das Jenaer Software-Unternehmen Intershop strebt trotz leichter Verluste im ersten Quartal 2012 zweistelliges Wachstum bei Umsatz und Ertrag an. In den ersten drei Monaten erwirtschaftete der Anbieter von Software, mit denen Unternehmen Online-Shops betreiben können, laut Mitteilung ein Umsatzplus von 17 Prozent auf 13,3 Millionen Euro. Den Verlust von 150.000 Euro im ersten Quartal führte Finanzvorstand Ludwig Lutter auf einmalige Kosten bei der Markteinführung der neuen Softwareversion Intershop 7 zurück. "Das hat eine Menge Geld gekostet. Wir gehen aber davon aus, dass wir das ausgleichen können", so Lutter.

Die neue Plattform für Internet-Shops war im März zur CeBIT vorgestellt worden. Die Software wurde zusammen mit dem US-Unternehmen GSI Commerce entwickelt. Die eBay-Tochter ist mit rund 26 Prozent Großaktionär bei Intershop.

Lutter bestätigte die Prognose, wonach Intershop in diesem Jahr beim Umsatz und beim Betriebsergebnis ein Wachstum von 10 bis 20 Prozent anpeilt. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen seinen Umsatz um 29 Prozent auf 49,2 Millionen Euro verbessert. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg um 17 Prozent auf 2,6 Millionen Euro. Beschäftigt werden knapp 500 Mitarbeiter.

Ziel sei, dass Intershop schneller wächst als der E-Commerce-Markt, für den 8 bis 10 Prozent prognostiziert seien, sagte der Finanzvorstand. Als wichtigste Kunden im ersten Quartal nannte das Unternehmen unter anderem den Versandhändler Otto und den australischen Telekommunikationskonzern Telstra. Mit der neuen Programmversion führte der Software-Entwickler auch neue Möglichkeiten zur Analyse des Einkaufsverhaltens von Kunden im Online-Shop ein.

Nach dem Platzen der Internetblase Ende der 1990er-Jahre hatte Intershop magere Jahre mit großen finanziellen Problemen zu überstehen. Die Eigenkapitalquote des Jenaer Unternehmens beträgt inzwischen 66 Prozent. Intershop verfügt nach eigenen Angaben über fast 18 Millionen Euro an liquiden Mitteln. (anw)