Investmentfirma kauft MusicNet

Die 1999 von Bertelsmann, EMI Music, RealNetworks, Sony Music Entertainment und Time Warner gegründete Musik-Plattform wechselt den Besitzer.

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Die US-amerikanische Investmentfirma Baker Capital hat MusicNet gekauft. Die Plattform für digitale Musik war 1999 von Bertelsmann, EMI Music, RealNetworks, Sony Music Entertainment und Time Warner in die Welt gesetzt worden. Ein Kaufpreis geht aus der Mitteilung nicht hervor, die New York Times spricht aber von weniger als 30 Millionen US-Dollar für den laut eigenen Angaben "führenden Anbieter von Musik- und portablen Abonnements und Downloads".

MusicNet steht nicht dem gemeinen Internet-Nutzer für den Musikkauf zur Verfügung, sondern bietet seine Dienste Unternehmen wie AOL, Virgin Digital und Trans World Entertainment an. Auf diesem Weg verzeichnet der Anbieter eine halbe Million Abonnenten für einen Katalog, der 1,3 Millionen Musikstücke umfassen soll. MusicNet soll weiter als eigenständiges Unternehmen aktiv sein und seine Dienste ausbauen, heißt es weiter in der Mitteilung der neuen Besitzer.

Nach Informationen der New York Times hat ursprünglich RealNetworks MusicNet komplett übernehmen wollen, doch sei das Geschäft an dem Widerstand von AOL gescheitert. RealNetworks konzentrierte sich daraufhin auf den Erfolg seines eigenen Dienstes Rhapsody. Im vergangenen Jahr soll MusicNet einen Verlust von 10 Millionen bis 12 Millionen US-Dollar gemacht haben.

Das Angebot sei dadurch beschnitten worden, dass Sony und Vivendi Universal ihre Musikstücke über den konkurrierenden Dienst PressPlay angeboten haben, heißt es weiter. Sony hat mittlerweile seine Musiksparte mit der von Bertelsmann zusammengelegt, während Time Warner die Warner Music Group an ein Investorenkonsortium verkauft hat. Trotz aller Erosionserscheinungen hofft MusicNet auf Erfolge im Geschäfts mit transportabler Musik sowie auf Geschäfte mit Yahoo und Viacom. (anw)