Iridium-Satelliten sollen verglühen

Eine der spektakulärsten Hochtechnologie-Pleiten neigt sich ihrem Ende entgegen.

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Von
  • Christian Persson

Die amerikanische Satelliten-Telefongesellschaft Iridium LLC wird ihren Dienst einstellen und Vorbereitungen für eine Zerstörung ihrer 66 regulären und acht Ersatzsatelliten im Weltall treffen. Dies teilte Motorola, der größte Iridium-Investor und Betreiber des Iridium-Systems, wie erwartet in der Nacht zum Samstag mit. Das Satellitennetz war für mehr als fünf Milliarden Dollar eingerichtet worden. Es handelt sich um eine der spektakulärste Hochtechnologie-Pleiten, die es je gegeben hat.

Die Iridium LLC hat das Konkursgericht in New York informiert, dass es keinen qualifizierten Käufer für seine Vermögenswerte gefunden hat. Iridium will deshalb seinen kommerziellen Dienst einstellen und den Liquidationsprozess für das Unternehmen beginnen. Motorola will das Satellitennetz noch "für eine begrenzte Zeit" aufrechterhalten bis ein endgültiger Plan ausgearbeitet ist, wie die Satelliten wieder aus ihrer Umlaufbahn gebracht werden können. Iridium-Kunden in entlegenen Gebieten wolle man zwischenzeitlich helfen, alternative Kommunikationsmöglichkeiten zu finden, teilte die Firma weiter mit.

Satellitenfachleute glauben, dass es 50 Millionen Dollar kosten und bis zum Jahresende dauern könnte, das Programm zur Zerstörung der Satelliten auszuarbeiten. Einige der Satelliten könnten bis zu zwei Jahre benötigen, um wieder in die Erdatmosphäre zu kommen, berichtete die "New York Times" am Samstag. Dort sollen sie verglühen, ohne vorher andere Satelliten im Weltall zu beschädigen oder auf besiedelte Gebiete zu fallen. (cp)