Januar 2024 war der wärmste jemals gemessene Januar
Der Januar 2024 war laut dem Klimawandeldienst Copernicus um 0,7 °C wärmer als die Durchschnittstemperatur im Referenzzeitraum.
- Andreas Wilkens
- mit Material der dpa
Im vergangenen Januar stieg die weltweite Durchschnittstemperatur auf den höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen. Laut dem Klimawandeldienst Copernicus der EU lag die Lufttemperatur an der Erdoberfläche mit durchschnittlich 13,14 °C um 0,7 °C höher als im Schnitt des Referenzzeitraums von 1991 bis 2020. Gegenüber dem bis dahin wärmsten Januar im Jahr 2020 war der Monat 0,12 °C wärmer. Die von Copernicus genutzten Daten gehen zurück bis auf das Jahr 1950, teilweise sind aber auch frühere Daten verfügbar.
Die mittlere Januar-Temperatur 2024 war zudem um 1,66 Grad höher als die geschätzte Durchschnittstemperatur im Januar der Zeit zwischen 1850 und 1900. Auch die globale Durchschnittstemperatur der vergangenen zwölf Monate von Februar 2023 bis Januar 2024 war so hoch wie nie zuvor. Sie lag um 0,64 °C über der des Referenzzeitraums von 1991 bis 2020, teilte Copernicus mit.
Regionale Unterschiede
In den nordeuropäischen Ländern war es deutlich kühler als im Schnitt des Referenzzeitraums, im Süden hingegen deutlich wärmer. Überdurchschnittlich warm war es auch im Osten Kanadas, in Nordwestafrika, dem Nahen Osten und Zentralasien, während es im westlichen Kanada, dem Zentrum der USA und dem größten Teil Sibiriens kälter war als im Durchschnitt.
Das Wetterphänomen El Niño habe begonnen, sich im äquatorialen Pazifik abzuschwächen, aber die Lufttemperaturen über dem Meer seien weiterhin auf einem ungewöhnlich hohen Niveau, hieß es in der Copernicus-Mitteilung weiter. Das wiederkehrende Wetterphänomen heizt alle paar Jahre den Pazifik auf.
"Treibhausgas-Emissionen reduzieren"
"2024 beginnt mit einem Rekordmonat – es ist nicht nur der wärmste je gemessene Januar, sondern wir haben auch gerade eine zwölfmonatige Periode erlebt von mehr als 1,5 Grad über dem vorindustriellen Referenzzeitraum", sagte Copernicus-Vizedirektorin Samantha Burgess. Eine rasche Reduzierung der Treibhausemissionen sei der einzige Weg, um den Anstieg der globalen Temperaturen zu stoppen, mahnte sie.
Der Klimawandeldienst Copernicus veröffentlicht regelmäßig Daten zur Temperatur an der Erdoberfläche, zur Meereisdecke und zu Niederschlägen. Die Erkenntnisse beruhen auf computergenerierten Analysen, in die Milliarden von Messungen von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen auf der ganzen Welt einfließen.
(anw)